Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 278
(PDF, 134 MB)
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Von den solaren Perioden abhängt, so folgt daraus, daß der Preis des Getreides
mehr oder weniger von den solaren Perioden reguliert und bestimmt wird. Der
Preis des Getreides wird in Zeitperioden, die mit jenen der Sonnenflecken korrespondieren
, ebenfalls Veränderungen durchmachen. Daß weiter der Ausfall der
Welternten und die Preise des Getreides alle andereu Handelszweige und Lebensbedingungen
beeinflussen, ist jedem Schüler der Volkswirtschaft bekannt. Aber die
Wissenschaft will jetzt diese Phänomene gründlich untersuchen und eventuell die
wahrscheinlichen Veränderungen in der Produktion der Welternte aus den solaren
Zuständen vorausbestimmen. Dies eröffnet der modernen Astronomie praktische
Werte, an die bisher gewiß noch wenige überhaupt gedacht haben.

Es zeigt aber auch, daß die alten, vielverlästerten Astrologen, die allerlei
Prophezeiungen aus den Himmelsgestirnen herauslasen, anscheinend sehr wohl
wußten, was sie taten. Sie taten im Grunde genommen nichts anderes, als was die
heutige Wissenschaft zu tun beginnt; und wenn sie mit ihren Prophezeiungen
Fiasko erlitten, so lag die Ursache nicht darin, daß sie — wie man immer sagte —
ein abergläubisch-unsinniges Gewerbe betrieben, sondern an ihren mangelhaften
Berechnungen und in den fehlenden technischen Behelfen, in den fehlenden sensitiven
Meßapparaten. Wir verlernen es immer mehr, über Untersuchungen bisher
unbekannter Phänomene — und schienen sie noch so phantastisch und absurd —
spöttisch zu lächeln. In den Zeiten der Zeppelin- und Bleriot-Flüge, der drahtlosen
Telegraphie, der drahtlosen Kraftübertragung, des Radiums und der X-Strahlen,
da die elementaren physikalischen Gesetze, die wir in der Schule eingeprägt bekommen
haben, eine Umwertung erfahren.

Auf der Suche nach einem indischen Königsschatz. Mit Hilfe einer
Anzahl reicher britischer Edelieute und Kapitalisten wird jetzt mit Genehmigung
der indischen Regierung eine große Expedition ausgerüstet, die die so oft begonnene
und stets tragisch gescheiterte Suche nach dem Kronschatz Schahamat Jungs, des
Begums von Murschedabad, wieder aufnehmen wird. Der Schatz, der in den halb
verfallenen Ruinen der einstigen Hauptstadt Bengalens verborgen liegen soll, wird
auf einen Wert von rund 200 Millionen geschätzt. Kostbare Juwelen, alte Schmuckgegenstände
, seltene Hölzer und Elfenbeingeräte hat der Fürst damals beiseite
geschafft, ehe die vordringenden britischen Eroberer auf all die Herrlichkeiten
Beschlag legen konnten. Noch heute geht bei den indischen Eingeborenen das
Gerücht, daß die Kostbarkeiten in den Mauern der längst verlassenen alten Moschee
von Mhoti Jheel, des „Perlensees", verborgen sein sollen. Schon mehrfach haben
kühne Abenteurer den Versuch unternommen, die Reichtümer zu retten, aber fast
immer sind die Unternehmungen fehlgeschlagen, unerklärliche, geheimnisvolle Todesfälle
und seltsame Phänomene überfielen die Goldsucher und trugen nicht wenig
dazu bei, die mystische Scheu der Eingeborenen vor der Ruinenstätte der einst so
prunkreichen bengalischen Hauptstadt zu vertiefen und zu verstärken. Wo einst
reiche Paläste sich erhoben und eine blühende Handelsstadt sich vier Meilen weit
am Flußufer hinzog, ragen heute nur noch dürre Steinhaufen aus Gebüsch und
Dornenwerk hervor. Der Dschungel hat seine Arme ausgestreckt und die alte
Hauptstadt völlig umschlungen. Nur die geheimnisvolle Moschee steht noch aufrecht,
das Mauerwerk von den Jahrhunderten gebleicht; Scharen von Affen, die von den
Eingeborenen als geheiligt respektiert werden, hocken auf den Mauern genau wie
damals, wo von dieser Moschee aus die Gebete der Gläubigen zu Allah emporgesandt
wurden. An das turmartige Moscheegebäude ist ein außerordentlich fester
Bau angegliedert, der etwa 20 Meter lang und 7 Meter breit ist, bei einer Höhe von
etwa 4 Metern. Mächtig sind diese Mauern aufgetürmt und haben den Zeiten
getrotzt: in diesem großen, steinernen „Kassenschrank" sollen die Schätze des
Begums vorborgen liegen. Zu Anfang des 18. Jahrhunderts unternahm es Sir Henry
Walton aus Warwickshire, zusammen mit zehn Landsleuten, die Rettung des sagen-


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