Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 297
(PDF, 134 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1909/0304
- 29? —

Neu Westminster in British Columbia in die Hände, welche folgenden
Artikel enthielt:

„Ein Vorfall, der sich in Neu Westminster kürzlich ereignete, erregt
in allen Kreisen großes Aufsehen: Am 22. September 1874 lag ein
hiesiger Pelzhändler, der am Nervenfieber erkrankt war, im Sterben.
Auch die Arzte hatten alle Hoffnung auf seine Wiederherstellung aufgegeben
. Trotzdem kam er, nachdem er in einer Art von Starrkrampf
gelegen hatte, wieder zum Bewußtsein und erholte sich in kurzer Zeit;
aber während er vor seiner Erkrankung bei gesundem Verstände war,
spricht er jetzt eine Sprache, die anfangs niemand verstand; bis daß
schließlich jemand gefunden wurde, der behauptet, daß sie eine Mischung
von schlechtem Deutsch und Hebräisch sei. Der Pelzhändler, ein Engländer
von Geburt, hat seine Muttersprache vergessen, kennt seine Frau,
sein Kind und seine Freunde nicht mehr und behauptet, daß er irgendwo
anders eine Frau und Kinder hätte.

„Da kommt eines Tages ein europäischer Reisender, der äußerlich
ganz wie ein Jude aussah und behauptet, der Mann von der Frau des
Pelzhändlers zu sein. Er spricht reines Englisch und erinnert sie sowie
die Eltern des Pelzhändlers an gewisse Dinge aus der Vergangenheit,
die nur diesen bekannt sein können. Die arme Frau ist ganz verzweifelt
und fragt: „Wer ist dieser Mensch?" Wenn sie ihn sprechen hört, ohne
ihn anzusehen, so könnte sie glauben, daß er ihr Mann wäre; aber sowie
sie ihn sieht, ist die Täuschung vorbei. Der Mann mit der Judennase
und den schwarzen Locken kann nicht ihr Ehemann sein."

Professor Orlow las wiederholt diesen Artikel und die Idee kam
ihm, daß dieses scheinbar unmögliche Ereignis im Zusammenhange mit
dem Falle des Abraham Charlson in Orenburg stehen könnte. Er sandte
einen Bericht an den russischen Gesandten und bat um einen verlängerten
Urlaub, um nach Neu Westminster zu reisen. Er kam daselbst im vergangenen
Juni an und fand zu seiner Überraschung denselben hageren
schwarzhaarigen Juden Abraham Charlson von Orenburg, der aus Rußland
auf einem Schiffe nach Hull entflohen war und nun behauptete,
Abraham Durham zu sein. Aber da war auch der andere, den der Jude
als klein, wohlbeleibt und blond beschrieben hatte und von dem alle
Leute behaupteten, daß er Abraham Durham sei, während dieser selbst
kein Englisch verstand und nur einen deutsch-jüdischen Dialekt sprach.
Auch gab er auf die Fragen des Professors zur Antwort, daß er Abraham
Charlson heiße, aus Orenburg sei und daselbst eine Frau und Kinder
habe.

Ein anderer sonderbarer „Zufall" erregte die Aufmerksamkeit des
Professors: Die Verwandlung des Abraham Charlson in Orenburg fand
am 22. September 1874 um Mitternacht, und diejenige des Abraham
Durham in Neu Westminster an demselben Tage mittags statt. Der
Zeitunterschied zwischen den beiden Orten beträgt über 12 Stunden,


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