Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 314
(PDF, 134 MB)
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beruhen auf Unkenntnis und Verständnislosigkeit okkulter Tatsachen und
haben daher gar keinen Wert in der Aufhellung dieser merkwürdigen
Phänomene. Wir müssen völlig umlernen, auch in diesen Dingen.

Man könnte fragen, wie es komme, daß eine so unglaublich große
geistige Umwälzung stattfinden konnte, daß man an Dinge nicht mehr
glaubt, die man früher als wahr annahm. Allein dies wird klar, wenn
man begreift, daß der Fortschritt darin bestand, daß wir vom früheren
Schauen (Hellsehen) zum Denken (zur reinen Vernunft) kommen
mußten. *)

Früher waren die Menschen anders organisiert wie jetzt. Sie lebten
noch mehr in ihrem sympathischen Nervensystem und der Ätherkörper
spielte noch eine größere Rolle. Heute ist allmählich das zerebro-spinale
Nervensystem ausgebildet worden und damit das bewußte Erkennen und
Denken. Früher lebten die Menschen noch halb im „Jenseits"; deshalb
sahen sie auch noch eine Masse Dinge, die wir heute nicht mehr
sehen. * *)

Man kann nicht daran zweifeln, daß die Alten wirklich die Erscheinungen
gesehen haben, die sie berichten: Götter, Engel, Dämonen,
Dryaden, Gnomen, Elfen u. dergl. Durch die neueren Untersuchungen
Hellsehender, besonders Leadbeaters, ist diese geheimnisvolle Welt
endlich erkannt worden und verweise ich auf die Schriften, die besonders
in englischer Sprache über diesen Gegenstand veröffentlicht worden sind.
Wenn man neuere Schriften hervorragender Gelehrten liest, die das klassische
Altertum behandeln, findet man ein erdrückendes Material, das
klar beweist, daß man damals hellsehende Fähigkeiten gehabt haben
muß. Man müßte entweder annehmen, daß damals die Menschen sämtlich
blödsinnig gewesen seien — was doch unmöglich ist — oder daß
sie wirklich mit einer geheimnisvollen Welt in Verbindung standen.

*) Für solche, die mit den okkulten Forschungen nicht vertraut sind, bemerke
ich, daß hinter unserem Körper noch mehrere feine Körper sich befinden, die mit-
einander innig verbunden sind. Der erste ist der „Atherkörper", der den physischen
Leib mit dem „Astralkörper" (Begierdenkörper) verbindet. Der Ätherkörper spielt
bei spiritistischen Sitzungen eine große Rolle, da durch ihn die Materialisation stattfindet
. Die im Jenseits befindliche, sich mit dem Diesseits in Verbindung
bringende Kraft bedarf dieses Vehikels, um sich manifestieren zu können. Man
nennt Personen, die sich dazu hergeben, solche Wesenheiten mit ihrem Ätherkörper
zu unterstützen, Medien. Die Hexen waren also mediumistisch veranlagt, und wer
so veranlagt ist, läuft Gefahr in Abhängigkeit von anderen zu kommen, wenn er
nicht einen starken und reinen Willen hat. Wer Verlangen nach der Wahrheit hat,
der lese die neuere okkultistische Literatur, z. B. Steiner Theosophie, Leadbeater
Der sichtbare und unsichtbare Mensch u. a.

**) Man kann die Geschichte gar nicht verstehen, ohne die Geschichte des
Okkultismus zu kennen. Wie die Menschen früher waren, sieht man noch an den
Naturvölkern, die mit einem Fuße im Jenseits stehen. Ohne diese Annahme wären
ihre Angaben ganz unerklärlich. Man sehe z. B. AcheIis: Die Religionen der
Naturvölker. Lpz., Göschen, 1909.


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