Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 318
(PDF, 134 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1909/0325
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Daraus erklären sich die merkwürdigen Fähigkeiten der Hexen. So
z. B. wogen sie im Trancezustande weniger als vorher, was auch heute
noch bei Kranken vorkommt. Die Anziehungskraft der Erde kann aufgehoben
werden, dann hört auch das Gewicht auf. Man kann sich daher
auch nicht wundern, wenn berichtet wird, daß Hexen sogar mit
ihrem physischen Körper geflogen seien. Wenn es Heilige gegeben
hat, die sog. „fliegenden Heiligen", bei denen das Schwergewicht aufhörte
, so daß sie sich beim Gebet in die Lüfte erhoben, so ist es nicht
unmöglich, daß Hexen dasselbe vermochten.

Ein solcher Fall ist z. B. von Pampelona in Spanien aus dem
16. Jahrhundert berichtet, wo es heißt, daß eine Hexe verlangte, auf einen
gewissen Turm geführt zu werden, von dem sie dann, nachdem sie sich
mit Hexensalbe bestrichen hatte, vor den Augen von Tausenden in die
Lüfte erhob. Natürlich kann man auch annehmen, daß sie es fertig
brachte den Zuschauern eine Suggestion beizubringen. Allein auch diese
setzt große magische Fähigkeiten voraus. Die indischen Fakire bringen
ihre merkwürdigen Kunststücke auch durch Massensuggestion zustande;
allein sie werden dabei durch „Elementale" unterstützt, d. h. durch
Wesen aus dem Jenseits. Mir hat auch mein indischer Lehrer gesagt,
daß es nur Fakire fertig brächten, in deren Familie sich solche okkulte
Fähigkeiten im Laufe der Jahrhunderte ausgebildet hätten.

Ahnlich mag es bei den meisten Hexen gewesen sein. Es gab
solche, die mit starken okkulten Fähigkeiten geboren worden waren und
wieder andere, die hysterisch und deshalb der schlechten Suggestion
ausgesetzt waren. Hysterische Personen haben einen schwachen sittlichen
Willen: sie werden daher leicht zu Medien. Wenn nun eine solche
geistige Epidemie ausbricht, bemerkt man natürlich, daß Tausende sonst
vielleicht ganz harmloser Personen davon ergriffen werden. *)

Vieles von dem, was man den Hexen zur Last legte, taten sie mit
ihrem Astralkörper. Man konnte dies natürlich schwer unterscheiden,
wenn man die Erscheinung einer Hexe hatte. Aber man bemerkte, wenn

der festen Masse machen wir Salben, um unsere Wünsche, Künste und Fahrten bequem
ausführen zu können, die flüssige Masse aber füllen wir in eine bauchige
Flasche; wer hiervon unter Hinzufügung etlicher Zeremonien trinkt, wird sofort
Mitwisser und Meister unserer Sekte."

*) Ich will auch noch erwähnen, daß der Ort eine große Rolle spielt. Durch
die okkulten Untersuchungen Leadbeaters ist nachgewiesen, daß die Natur von
geheimnisvollen Wesen bewohnt ist, die meist vom Menschen nichts wissen wollen,
aber doch manchmal ihm sich zu nähern und zu schaden suchen. Auf manchen
Bergen treiben sie ihr Wesen mehr als auf anderen. Daher ist es nicht zu verwundern
, wenn der Blocksberg und andere Stellen von den Hexen mit ihrem
Astralkörper besucht wurde* Man wird an einem unwillkürlichem Schauder solche
Orte ahnen können, wenn man etwas mediumistisch beanlagt ist. Aber natürlich
kommen nur solche Medien in den ffVenusbergÄ, die — wie Tannhäuser — dazu
veranlagt, d. h. sittlich haltlos sind.


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