Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 335
(PDF, 134 MB)
Bibliographische Information
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in dem gewaltigen Werk. H. P. Blavatsky ist nicht Plagiatorin. „Sie als „Abschreiberin
" hinzustellen", sagt Hans Freimark, „wie es so viele tun, „geht nicht
an. Sie leistete die gleiche, wenn nicht sogar größere Arbeit wie mancher
unserer Zeitgenossen, der aus hundert Büchern eins zu machen versteht und
darob als Leuchte des Wissens gefeiert wird." Wir finden in dem interessanten
Buche fast alle Gebiete unseres Wissens berührt; Welt- und Kulturgeschichte,
die Religionen der Menschheit und ihre philosophischen Systeme sehen wir in
stets abwechslungsreichen Bildern vorüberziehen, in uns fremdem Licht beleuchtet,
das allerdings manchem sonderbar erscheinen wird, der gewohnt ist, die breit
getretene Heeresstraße zu trotten und der sein Wissen und seine Anschauungen
nur aus dem alten, oftmals umgepflügten Ackerland unserer Brotwissenschaft bezieht
. Ich gebe zu, man mag mit manchen Folgerungen dieser Blätter nicht
einverstanden sein, dies hindert dennoch nicht, daß das fesselnd geschriebene
Werk tausend Anregungen gibt. Ein Sturm von Gedanken durchzieht die Seele,
neue Bilder aus längst vergessenen Zeiten steigen herauf, neue, fremde Gesichtszüge
starren uns wie Phantome aus anderer Sphäre in die Augen, und wenn
auch manches wie eine Phantasmagorie verschwimmt, man liest dennoch weiter
und weiter. Helena Petrowna Blavatsky ist doch eine Zauberin, sie wird ewig
leben, wenn ihr auch der kalte Stahl der modernen Wissenschaft das Herz zerschnitten
hat. Josef Peter, Oberst a. D.

Annie Besant. Eine kurze Lebensbeschreibung von Hr. J. Schuver.
Autorisierte Übersetzung aus dem Holländischen von H. Schouten-Deetz. Verlag
von Max Altmann, Leipzig. Brosch. Mk. 2,50, geb. Mk. 3,50.

Dieses mit großer Liebe und Begeisterung geschriebene Buch gibt im Umfange
von 174 Seiten ein vortreffliches Lebensbild der großen Meisterin theo-
sophischen Lehrens und Lebens. Der Verfasser teilt die Lebensgeschichte in
5 Perioden: 1. Die christliche Periode (Jugend uud erste Ehejahre). 2. Periode
des Zweifels (1869—1874). 3. Atheistische Periode (sogenannte!) (1874—1884).
4. Die sozialistische Periode (1884—1889). 5. Theosophische Periode. Es ist
Unverstand oder Übelwollen, wenn man in gewissen Kreisen von „Gesinnungswechsel
" spricht, wo es sich um eine fortlaufende mit innerer Notwendigkeit eintretende
Entwicklung im edelsten Sinne des Wortes handelt. Wie ein roter
Faden zieht sich durch A. Besants Leben, durch alle ihre Entwicklungsperioden
das Verlangen, „für andere zu leben", „sich für etwas zu opfern." Aus diesem
Verlangen quillt die Gläubigkeit ihrer Jugend, der Zweifel ihrer Sturm- und
Drangzeit, auch ihr „Atheismus" ist ein streng ethischer und ihr Sozialismus ist
nur mehr der Vorhof zum Tempel der Theosophie, in den sie eintritt, um das
priesterliche Opfer ihres Lebens zu bringen. Macht nicht jeder, der wahrhaftig
nach Wahrheit strebt, wofern er nicht auf irgendeiner Stufe stehen bleibt, diese
Entwicklung durch, wrenn auch nicht mit jener grandiosen persönlichen Note wie
A. Besant? Mit dieser inneren Entwicklung A. Besants macht uns Schuvers
Buch ebenso vertraut wie mit den äußeren Lebensgeschicken, mit den großartigen
Kämpfen und Siegen einer Frau, die, „eine strahlende Inkarnation göttlicher
Selbstlosigkeit", in und über unserer Zeit steht. Als wertvolle Beigabe bringt
das Buch 3 vortreffliche Bildnisse der Meisterin aus verschiedenen Lebensperioden
. Dr. Nepel.

Der Schotte Home, ein Zeuge für die Wissenschaft des Ubersinnlichen
im 19. Jahrhundert. Von Dr. Walter Bormann. Zweite vermehrte
Auflage. Leipzig, Verlag von Max Altmann 1909. Brosch. Mk. 2,—, geb. Mk. 2,80.

Das Buch ist sowohl eine mit großer Sorgfalt ausgeführte Biographie des
merkwürdigen Schotten Home (sprich: Juhm) und eine umfassende Schilderung
seiner wunderbaren mediumistischen Fähigkeiten als auch eine Ehrenrettung und
wohlverdiente Würdigung dieses außerordentlichen Mannes, Besonders wertvoll


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