Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 361
(PDF, 134 MB)
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Jetzt aber kommen wir in der Schöpfungsperiode zu einem Begriffe
in der indischen Philosophie, der uns Christen etwas ferner liegt, dem
Mose in seiner Genesis aber bekannt war. — Der Eine wird zu Vielen,
er strömt aus sich Kräfte und Intelligenzen aus, die immer zahlloser
werden, Formen über Formen hervorbringen. Der Inder nennt alle
diese Kräfte Devas oder Götter. Moses nannte sie Elohim, ein sonderbares
Wort, das Einheit und Mehrzahl in sich vereint, wörtlich übersetzt
heißt es: Er die Götter. So entsteht eine Jakobsleiter vom Einen herab
bis zum Steine, eines der Zwischenglieder ist der Mensch, und wie es
vom Menschen zum Steine unendliche Abstufungen gibt, so gibt es
deren auch vom Einen zum Menschen. Die christliche Mystik gibt ihnen
Namen, die Neuplatoniker gaben ihnen andere. Christlich heißen sie:
Cherubim, Seraphim, Throne, Regierer, Fürstlichkeiten, Erzengel und Engel.
Jamblichus, der Neuplatoniker nennt sie Götter, Daimonen oder Geister, Erzengel
, Engel,Archonten, Heroen, reine Seelen. Doch wie man sie auch nenne
und klassifiziere, der Okkultist erkennt an, daß zwischen der menschlichen
Seele und dem höheren Begriffe es wenigstens sieben Abstufungen gäbe,
wie zwischen der Menschenseele und der Seele des Steins es auch viele
Abstufungen gibt, das heißt, daß zwischen dem höchsten Bewußtsein und
dem für uns als Nichtbewußten erscheinenden, in der gröbsten Materie
es ein allmählich Absteigen und nach dem Abstieg ein Aufsteigen gibt.
Darauf gründet sich die Idee der Evolution, welche das ganze Weltall
durchzieht.

So viel vom okkulten Gottesbegriff. Aus diesen allgemeinen großen
Linien greift sich nun jedermann, ob Okkultist oder Christ, das heraus^
was seinem Wesen am meisten zusagt, und bildet sich seinen persönlichen
Gott. Und jeder tut Recht daran. Der Glaube an ein Ideal erhebt
den Menschen, die Gottheit ist ein Ideal; er stellt es so hoch oder
so niedrig, als seine Vernunft es zuläßt, doch immer um eine Stufe
höher als sich selbst, obgleich so ähnlich wie möglich seinem eigenen
Wesen. (Fortsetzung folgt.)

6. Die ßlumenfee.

(Aus Dr. Franz Hartmanns „Neuen Lotusblüten".)

Im Briefkasten der „Neuen Lotusblüten", Jahrgang 1909, Seite 395
bis 398, finden wir nachstehenden hochinteressanten Bericht eines Korrespondenten
genannter Zeitschrift, den wir nun folgen lassen:

„Im Sommer 1907 hatte ich eine schöne Campanula in einem
Blumentopfe auf dem Fensterbrette stehen. Als sie aber eine Höhe von
ca. 2 Metern erreicht hatte, war dort der Platz für sie zu klein und ich
stellte sie auf den Fußboden meines Arbeitszimmers, und zwar hinter
einen Schirm in der Nähe meines Feldbettes, auf dem ich in warmen
Nächten zu schlafen pflegte. Die Pflanze gedieh wunderbar; der schlanke


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