Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 366
(PDF, 134 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1909/0373
hat der russische Arzt Dr. Kotik (Moskau) seine Theorie einer „psycho-
physischen Energie" und „Radioaktivität des Gehirns" entwickelt. Besonders
ist der sogenannte Weltäther, dieser unendlich feine, unwägbare
Teil der Materie, auf den die moderne Wissenschaft die Erklärung der
verschiedensten Erscheinungen, z. B. der Fortpflanzung der elektrischen
Vorgänge durch den Raum, der Lichtwirkungen bezw. Sehempfindungen
usw., gründet, als vermittelndes Medium auch der telepathischen Vorgänge
angenommen worden. So hat z. B. der berühmte englische Physiker
und Chemiker Crookes in einer als Präsident der „Brittanischen Gesellschaft
für den Fortschritt der Wissenschaft" vor einigen Jahren
gehaltenen Rede darauf hingewiesen, „daß die Tätigkeit des Denkens
von gewissen Molekularbewegungen im Gehirn begleitet wird" und daß
die hierbei hervorgerufenen Schwingungen des Äthers die „Transmission
des Gedankens" ermöglichen können. In ähnlicher Weise hat
sich auch W. F. Barrett, Professor der Experimentalphysik zu Dublin,
geäußert; ferner, rücksichtlich gewisser Fälle, der Philosoph Eduard von
Hartmann. Diese Erklärung ist auch immerhin acceptabel. Vermag
doch das im Sonnenlichte auf und ab steigende winzige Staubkörnchen
die Lichtätherstrahlen mit einer solchen Intensität zu reflektieren, daß
die Schwingungen des Äthers in unserm Auge und, durch Vermittlung
des Sehnerven, in der sogenannten Sehsphäre des Gehirnes eine Erregung
und damit bei uns die Sehempfindung des Staubkörnchens hervorrufen.
Und rast doch der kleine elektrische Funke in einem Kupferdraht mit
einer solchen Intensität dahin, daß er in einer Sekunde mehr als zehnmal
den Erdball umkreisen kann. Warum soll Derartigem gegenüber
nicht angenommen werden, daß die mit den höchsten uns erfahrungsgemäß
bekannten Vorgängen, nämlich mit unserer geistigen Tätigkeit,
einhergehende Erregung des höchsten uns erfahrungsgemäß bekannten
Gebildes, des menschlichen Gehirnes, vermittelst des Äthers auf
ein anderes Gehirn übertragen werden könne? Es sprechen für letztere
Annahme noch manche Umstände. So wird festgestelitermaßen bei der
geistigen Tätigkeit auch eine andere physikalische Erscheinung, die
Erzeugung von Wärme, beobachtet. Weiter erzeugen die Glühwurm-
und Leuchtkäferarten mittelst ihrer unter dem Einfluß des Willens und
der Nerven stehenden Leuchtorgane Lichtstrahlen. Und mehrere Forscher
haben Beobachtungen hinsichtlich noch anderer Ausstrahlungen des
menschlichen und tierischen Körpers gemacht. Es hat z. B. der
französische Physiker Professor Charpentier erklärt, gefunden zu haben,
daß das Nervengewebe, namentlich jenes des Gehirns, eine ganz besonders
energische Ausstrahlung aufweise. Auch wäre darauf hinzuweisen, daß
der zuweilen bei Blinden, aber auch einzelnen Sehenden vorkommende
und neuerlich besonders von Dr. Wölflin (Basel) beobachtete eigentümliche
sogenannte „Fernsinn" wahrscheinlich auf einer Erregung
„sensibler Nervenfasern des Gesichtes" und auf besondern, noch nicht


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1909/0373