Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 407
(PDF, 134 MB)
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zuläßt. Denn täuschen wir uns nicht, sollte sich auch die Sonne
einerseits wie ein Riesendynamo verhalten, deshalb braucht sie
keine tote Maschine zu sein.

Auch das menschliche Herz hat sich nach neueren Forschungen
als ein elektrische Wirkungen aussendendes Organ erwiesen! Der
holländische Arzt Einthoven hat dies mittelst geeigneter Instrumente
gezeigt. In dem wunderbaren Lebenszentrum unseres Organismus konnten
rhythmische elektrische Äußerungen konstatiert werden. Und so
wie sich die Pulskurve zweier Menschen unterscheidet, so ist auch ein
Unterschied in ihren „Herzelektrizitätskurven" wahrnehmbar. Trotz all
dem wird man nicht sagen wollen, das Herz sei ein rein elektrischer
Apparat. Wir begingen denselben Trugschluß wie beim Gehirn, wollten
wir dieses Organ, weil beim Denken elektrische Ströme darin entstehen
und elektrische Wellen ausgesendet werden, als einen rein elektrischen
Apparat hinstellen und sagen, das Denken sei mithin nur ein elektrischer
Prozeß.

Gerade umgekehrt wird es sich verhalten! Wo immer wir in einem
belebten Organismus elektrische Ströme auftreten sehen, so dürfen wir
diese nicht als das Leben selbst, sondern als eine Äußerung der Lebenskraft
hinstellen, dann kommen wir der Wahrheit näher.

Mögen also in der Sonne respektive in der Art und Weise der
Energieübertragung von der Sonne zu den Planeten die größten elektrotechnischen
Probleme in kühnster Weise gelöst sein, dies hindert keineswegs
, daß die Sonne samt den Planeten einen belebten und beseelten
Organismus darstellt. Und selbst wenn wir für einen Augenblick nur
die materialistische Theorie annehmen wollten und sagten, die Sonne
mit den Planeten repräsentiere nur eine gewaltige Kraftübertragungs-
zentrale vermittelst drahtloser Übermittlung uns noch unbekannter Formen
des elektrischen Stromes, müssen wir da nicht noch im selben Atemzug
fragen: „Wer ist der Erbauer dieser wundervollen elektrischen
Zentrale?" Wenn es auf Erden jahrtausende langer Kultur
gebraucht hat, um endlich die Elektrizität in wahrhaft genialer Weise zu
Kraftübertragungszwecken technisch dienstbar zu machen, wie soll dann
im Weltraum durch zufälliges mechanisches Aufeinanderwirken von
Kraft und Stoff Solch ein Wunderwerk von selbst entstanden sein? Das
glaube, wer es kann; es gehört dazu ein ebenso großer Glaube als zu
glauben, es gäbe Bäume, deren Blätter von selbst mit allerlei Zeichen
geziert wären, die sich bei näherer Besichtigung als „komplette Logarithmentafeln
" oder als „Goethe's Faust" entpuppen.

Wenn wir nun auch die große Frage des Entstehens der wunderbaren
elektrischen Zentrale, „Sonne" genannt, ganz ausschalten wollten,
so geht dies doch nicht mit einer Reihe kontrollierbarer, auf das irdische
Leben tief rückwirkender Erscheinungen, die alle mehr oder weniger
von der variablen elektromagnetischen Tätigkeit der Sonne abhängen.


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