Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 414
(PDF, 134 MB)
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leicht das Aussenden des feineren Körpers. Dieser handelte dann ganz
instinktiv wie der Herr selbst.

Nach einiger Zeit lag er im Sterben. Da hörte sie (und auch ihre
Schwester, die im Hause war) plötzlich, etwa um Mitternacht, ein heftiges
Klopfen an der Haustüre. Es donnerte jemand so heftig und so lange
dagegen, daß man glaubte, er wolle sie einbrechen. Fräulein G. geht
bestürzt die Treppe hinunter und fragt, wer da sei. Sie hört dann eine
Stimme: „Ich bin es«. Sie fragt: „Wer ist denn der Ich?" Die Stimme
aber antwortet immer nur in befehlendem Ton: „Ich bin's. Öffne!"
Aber sie weigert sich, aufzumachen und geht an ein Fenster, um zu
sehen, wer da sei. Da erblickt sie einen Herrn, der sie mit höhnischem
Grinsen anschaut und dann in einen bereitstehenden Wagen steigt und
fortfährt. Am andern Tage starb der Herr.

Es steht zu vermuten, daß die Erscheinung wieder der Ätherkörper
des Mannes war, den er ausgesandt hatte und der zurückwollte. Es
wäre dann nur merkwürdig, daß er diesen ganzen unnötigen Apparat
anwandte, da er ja doch auch von selbst durch die Mauer gehen konnte.

Daher ist es vielleicht natürlicher, anzunehmen, es sei ein Dämon
gewesen, ein von dem Manne geschaffenes böses Elemental, das gekommen
war, um ihn im Todeskampfe zu schlechter Gesinnung zu
bringen. Dies bemerkt man ja häufig im Momente des Todes. Ich erinnere
nur an die merkwürdigen Begebenheiten, die die bekannte Katharina
Emmerich gesehen hat, und verweise auf das monumentale Werk von
P. Schmöger über sie (bei Herder in Freiburg). Überhaupt kann man
aus den Berichten der Katharina Emmerich sehr viel lernen über okkulte
Vorgänge und empfehle ich daher ihr Leben jedem, der sich über geheimnisvolle
Dinge unterrichten will. Ihr Leben von Schmöger und das
Leben der Seherin von Prevorst von Justinus Kerner sind die beiden
Bücher, die man unbedingt gelesen haben sollte.

Was den Wagen anlangt, so verweise ich auf das großartige englische
Werk von Leadbeater „On the other Side of Death", wo häufig
von ähnlichen Vorkommnissen die Rede ist. Die Seele kann sich durch
ihren Willen auf der Astralebene alles schaffen, was sie will, und kann
es unter Umständen auf der physischen bis zu einem gewissen Grade
materialisieren.

Die Sache geht dann noch weiter. Da Fräulein G. begreiflicherweise
großen Anteil an dem Verstorbenen nahm und gerne wissen wollte,
wie es ihm im Jenseits geht, so wandte ich mich an einen Freund, der
in der Lage ist, dies konstatieren zu können. Er hat es schon öfter
fertig gebracht, sich Tote vorzustellen und zu erkennen, in welchem
Seelenzustande sie sich befinden. Wenn er auf einem Friedhofe ist, sieht
er ganz deutlich die Begrabenen.

Da er sich bereitwillig erklärte, den Wunsch der Dame zu erfüllen,
gab ich ihm seine Photographie und ein Taschentuch, das ihm einst


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