Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 430
(PDF, 134 MB)
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Forschungsresultäte sind also nach streng wissenschaftlicher Methode gewonnen
worden! Dieser Hinweis mußte heute wieder gemacht werden, da es
nur allzuviele moderne Gelehrte gibt, die die ganze Odforschung Reichenbachs
im besten Falle als „Dilettantenarbeit" hinstellen wollen. Mit solcher Art
von Herabsetzung eines großen Naturforschers, wie Reichenbach zweifellos
einer war, muß endlich gebrochen werden. Vielmehr treffen jene modernen
Kritiker in Bezug auf Reichenbach das richtige Maß der Wertschätzung, die ihn
einen „Titanen" nennen. Und dies mit vollem Recht, denn über ein halbes
Jahrhundert mußte verfließen, bis endlich die Pariser Akademie der Wissenschaften
Blondlot für die Entdeckung seiner „N "-Strahlen mit einem Ehrenpreis
von 50000 Francs auszeichnete; und erst vor ganz kurzer Zeit (25. Januar 1909)
wurde Darget von der französischen wissenschaftlichen Gesellschaft als Entdecker
der „Vitalstrahlen" („V"-Strahlen) proklamiert, nachdem vorher schon
Rochas, Richet, Durville und andere die Realität der Reichenbachschen
Odstrahlen verifiziert hatten.

Ich erinnere auch an das durch die französischen Ärzte Chazarin und
Decle 1887 bekanntgegebene „Polarisationsgesetz des menschlichen Körpers"
und dessen Anwendung in der Elektrohomöopathie vermittelst der sogenannten
vegetabilischen Elektrizitäten. Diese Entdeckung der „Polarität des
menschlichen Körpers" ist durch Reichenbach entschieden vorweggenommen
.

Da drängt sich unwillkürlich die Frage auf: Wo könnte heute die
moderne Wissenschaft bereits stehen, wenn sie nicht hartnäckig
die Lebensarbeit Reichenbachs ignoriert hätte?

Ein halbes Jahrhundert ließ man diese Schätze, obwohl bereits gehoben
, doch abseits liegen! Das ist einfach beschämend! Wenn
heutzutage ein Mann der Wissenschaft nur den zehnten Teil der Arbeit
leistet, die Reichenbach unzweifelhaft geleistet hat, welche Ehrungen werden ihm
da zuteil! Man denke nur an die Entdeckung der Röntgenstrahlen, des Radiums
etc., deren würdiges Gegenstück die Odstrahlen zweifellos sind.

Hoffen wir also, daß die nun heranwachsende Generation desto eifriger sich
daran macht, die vielseitigen Beziehungen des Odes zu allen übrigen zur Zeit
Reichenbachs noch unbekannten Naturerscheinungen festzustellen und mit der
segensreichen Verwendung dieser tieferen Naturerkenntnis auf allen möglichen
Gebieten menschlichen Schaffens und Strebens (insbesonders dem
der Heilkunde) beginnt. Hierzu gibt es wohl keinen besseren „Leitfaden"
als das vorliegende monumentale Werk des Freiherrn von Reichenbach,
das nun endlich auch von „Nicht-Okkultisten" gewürdigt werden muß. Daß der
„Sensitive Mensch" in keiner Bibliothek eines ernsten okkulten Forschers fehlen
darf, ist wohl selbstverständlich.

Insbesonders derjenige, welcher das Studium der im Menschen verborgenen
Kräfte betreibt, wird den Odforschungen des Freiherrn von Reichenbach viel
Brauchbares entnehmen können; vollends der Jünger der okkulten Medizin, wie
z. B. der Elektrohomöopath, Sympathetiker usw. Eigentlich sollte der „Sensitive
Mensch" auch in der Bibliothek eines jeden vorwärtsstrebenden Arztes zu finden
sein. Reichenbach sagt darüber: „Die odische Lehre wird auf solche Weise
bald den Abstand zwischen einem gebildeten und einem ungebildeten Arzt vergrößern
und in diesen Fächern den Mann von der Wissenschaft vom gelehrten
Handwerksmann unterscheiden. Nicht, daß ich damit meine, jeder Arzt müsse
Magnetiseur sein, das liegt weit ab von meinem Sinne; aber ein Arzt, der weder
vom Erdode, der Lage vom Sonnen- und Mondode, von den odischen Polen
des Menschen, vom odischen Einfluß der Bäder, noch vom Teilstriche und von
den odischen Hemmungen, noch vom mächtigen Einfluß des Odes auf die


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