Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 447
(PDF, 134 MB)
Bibliographische Information
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hat Gott entthront; er ist Usurpator, der sich an Gottes Stelle setzen
will. Er fröhnt seinen eigenen Sinnen, seinen eigenen Trieben, seiner
eigenen Intelligenz, seinen eigenen Interessen. Er lebt und webt im
trügerischen Schein der Maja (Illusion = Peripherie = Gottesferne).
Der Gerechte (Zentripetale) will in Worten und Werken nur dem
Höchsten, dem Stärksten (Christopherus?) dienen. Er ist Gottes Knecht,
und zwar ein freiwilliger und fröhlicher; und wie dient er Gott am
besten? Der Gerechte erbarmt sich seiner Mitgeschöpfe (der Menschen
und Tiere). Indem er deren Glück und Heil fördert, dient er dem
Allmächtigen, der es ihm mit Gottesnähe, Gottesruhe (Frieden!), zeitlicher
und ewiger Erlösung vom Übel (von der Seelenwanderung?)
lohnt. Aber unser keiner ist ganz gerecht, auch der Beste geht
manchmal rückwärts (zentrifugal) oder steht still. Doch die Gottheit
wertet die Absicht, und dem Aufrichtigen läßt es Gott gelingen."

Dr. Foucheur: „Meister, sollte es nicht das Hauptziel eines
Gerechten sein, sich die Erlösung der eigenen Seele, das eigene
Seelenheil zn erringen, zu sichern, bevor er sich um andere, um seine
Nächsten kümmert?"

Meister: „Vielleicht ist das die Pflicht eines Christen; die Pflicht
unserer Religion (Alt- oder Urbuddhismus oder tibetanische Urtheosophie)
fordert aber:

1. Das Streben nach Gottseligkeit (Gottesnähe, Untertauchen
in Gottesruh = Nirvana), weil darin hier die größtmöglichste irdische
Erlösung vom Übel und dort einst die ewige Glückseligkeit
(Gottesruhe) inbegriffen ist. Die zweite Hauptforderung ist die Sorge
für die Nebengeschöpfe (Menschen und Tiere); nicht nur sollen wir
deren Leben, deren Rechte nie und nirgends beeinträchtigen, sondern in
barmherziger Liebe alles Erreichbare für sie tun, denn Gott hat alle
seine lebenden Geschöpfe mit dem Bande einer solidarischen Verantwortlichkeit
untereinander verbunden. Wer ein Nebengeschöpf
schädigt, schädigt die Gesamtheit und — sich selbst. Wer aber seine
Person und sein Leben für andere einsetzt, gewinnt es erst
recht in erhöhtem Maß; denn er durchmißt die zentripetale Bahn zur
Gottheit hin mit Riesenschritten!"

Ibrahim Effendi: „Mein Vater, Du stellst gewiß Deine Religion
über den Islam und das Christentum. Nun sage uns aber als unparteiischer
Dritter, ist der Islam oder das Christentum die vollkommenere
Religion?"

Meister: „Mein Sohn, soll ich euch anlernen, daß ihr wie unreinliche
Vögel eure Nester beschmutzt? Hört und vernehmt vielmehr
folgendes: Ekhummescha (Der Eine, der immer war) ist der Mittelpunkt
alles dessen, was ist, war und sein wird. Im Zentrum ist für
den Gerechten Gottesnähe, Leben, Licht und Liebe. An der Peripherie
ist für den Ungerechten Gottesferne, Schein, Illusion, Maja, Sterben,


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