Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 468
(PDF, 134 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1909/0475
— 468 —

Ich versäumte nicht, im Hinausgehen einige der Charakterisierten
zu fragen, ob wirklich alles gestimmt habe, worauf mir ihr „Ja" und
ihre Tränen bewiesen, daß Peters wirklich ein echter Geisterseher
ist. Ja, wie ich nach Peters Abreise — er fuhr am 8. Januar nach Pforzheim
und von da nach 2 Tagen auf mehrere Wochen nach München —
von der Dolmetscherin erfuhr, sieht er die Verstorbenen zuweilen so
deutlich und leibhaftig, daß er seine ihn auf den Reisen begleitende
Gattin fragen muß, ob es tote Personen seien oder lebende!

Der Leser wird sich denken können, mit welcher Spannung ich
der Sitzung folgte und wie sehr ich bedauerte, nicht unter den 12 Ausgelosten
gewesen zu sein. Hatte ich doch gehofft, von meinem im November
1897 verstorbenen guten Vater ein Zeichen zu bekommenl Auch
außer der Reihe daran zu kommen ward mir leider nicht zuteil.

Umso größer war die Freude und Dankbarkeit, mit der ich desselben
Vereins gütiger Einladung zu einer Privatsitzung folgte, die
am 6. Januar abends von 9V4—10V2 Uhr im 4. Stockwerk des Hauses
Nr. 2 der Lachnerstraße in Karlsruhe in einer „Junggesellenbude" stattfand
. Das Medium kam beinahe eine Stunde zu spät, konnte also unmöglich
die Verhältnisse der Anwesenden vorher kombinierend erlauschen.
Wir führten zudem nur mehr oder minder gelehrte leise Gespräche über
Okkultismus, die mir, wie stets seit 17 Jahren, Gelegenheit gaben, das
Studium der Werke Dr. Carl du Preis zu empfehlen. Endlich erschien
Peters, begleitet von seiner Gattin, dem 1. Vereinsvorstand und der Dolmetscherin
. Wir waren außerdem nur 10 Personen, lauter Herren. Peters
saß an einem runden Tisch, mit dem Rücken gegen die beiden Fenster,
ich ihm gegenüber, alle andern auf Stühlen und einem Sopha um den
Tisch herum. Die Erdöllampe, deren Licht ein farbiger Schirm dämpfte,
ward auf seinen Wunsch hinter ihn gestellt, auf eine zwischen den
Fenstern stehende Kommode, sodaß wir alle in traulichem Halbdunkel
stimmungsvoll der kommenden Mitteilungen harrten. Alle Äußerlichkeiten
stimmten mit denen der öffentlichen Sitzung überein. Nur fand
diesmal, da wir alle zehn daran kommen sollten, natürlich keine Auslosung
statt. Auch verbreitete sich das Medium, da mehr Zeit und die
Zahl der Personen geringer war, über jeden ausführlicher und erging
sich in viel spezielleren Prophezeiungen als im „Tannhäuser*. Einem
Studiosus z. B. weissagte er Aufenthalt in Paris und London; letzterer
werde lange dauern. Dabei konnte Peters nicht wissen, daß der junge
Mann dort Verwandte hat. Einen andern Jüngling warnte er, „im Schmutz
der Straße zu spielen"; er solle dies lassen, wolle er nicht unglücklich
werden. Er möge unter die Fittiche eines alten, lange vernachlässigten
Freundes zurückkehren. Auf die Frage des Jünglings, ob dieser alte
Freund männlich oder weiblich sei, erwiderte er, es sei ein männlicher
Freund, worauf die Antwort: „Jetzt verstehe ich, wen Sie meinen!" erfolgte
. Einem andern Teilnehmer prophezeite er, die Schwierigkeiten,


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1909/0475