Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 474
(PDF, 134 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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oft erstaunliche Kuren an Kindern ausgeführt, die noch in den Windeln liegen,
also gar keine Ahnung davon haben, welche Prozeduren man mit ihnen vornimmt.
Des weiteren sprechen dafür die Heilerfolge mittelst Sympathiekuren an kranken
Haustieren. Es ist immer dieselbe Taktik der Schulmedizin. Sobald unbestreitbare
Heilerfolge durch ihr gänzlich unbekannte Kräfte vorliegen, werden diese einzig
und allein auf das Konto der nun allmächtig gewordenen Suggestion gebucht.
Die Geschichte der Medizin würde da unglaublichen Stoff liefern. So will man —
um nur ein Beispiel anzuführen — auch die großartigen Heilerfolge der Homöopathie
nur als Suggestionswirkung hinstellen, obwohl man, wie erwiesen, Schweine, Hunde,
Pferde, Ochsen, Hühner und Karnarienvögel glänzend homöopatisch geheilt hat.
Die Logik der Gelehrten hat oft frappante Ähnlichkeit mit der der
Dogmatiker. — Umso verdienstvoller ist es, wenn, wie oben angeführt, ein Doktor
der Medizin, nota bene in einer Fachzeitschrift, es wagt, offen und ehrlich für die
Wahrheit einzutreten. Aber solch ein Doktor ist heute noch ein weißer Rabe. Für
das Gros der Ärzte und namentlich für die medizinischen Fakultäten gilt wohl jetzt
noch, was Paracelsus über sie schrieb; *So verführt der Teufel (der gottlose
Intellekt) die Gelehrten, und sie werden von Gott (der Wahrheit), den sie verleugnen,
dadurch gestraft, daß sie ohne Gott (ohne den Geist der wahren Erkenntnis) sind,
mit Lügen (falschen Systemen) ihre Zeit vergeuden, suchen und grübeln und dennoch
sterben, ohne die Wahrheit gefunden zu haben. So wandeln alle Fakultäten und
Ärzte in Lügnereien und verharren darin. Sie sind dem Teufel ergeben und
erhalten sein Reich." (Siehe Dr. Franz Hartmann: Medizin des Paracelsus.)
Den geheimwissenschaftlichen Beweis über das Wesen und Wirksamkeit einiger
Sympathiekuren finden unsere Leser in dem Werk von A. de Rochas: „Die Ausscheidung
des Empfindungsvermögens" (Verlag Max Altmann Leipzig.)

Heringszüge und Sonnenflecken. Aus Kristiania wird der „Frkf. Ztg."
geschrieben: Die großen Heringszüge, die sich Ende November oder Anfang
Dezember alljährlich an der norwegischen Westküste einstellen, waren diesmal
ausgeblieben. Die Regierung hatte schon die Mittel bewilligt, um Nachforschungen
nach der neuen Richtung der Heringszüge anstellen zu lassen, als diese sich am
30. v. M. einfanden, mit der noch nie bemerkten Verspätung von einem Monat. Der
Vorfall ist deshalb interessant, weil eine Anzahl von Ozeaniorschern der Ansicht
ist, daß die Entstehung von Sonnenflecken die Meeresfauna beeinflußt. Auch Nansen
hält die Annahme für berechtigt. Die Anhänger dieser Theorie weisen nun auf
die im Herbst erfolgten starken magnetischen Erdströmungen hin, die zeitlich mit
der Entstehung neuer Sonnenflecken zusammenfielen, und bringen diese Erscheinung
mit der Abweichuung des Heringszugs in Zusammenhang.

Wie Königin Elisabeth von Rumänien über den „Zufall" denkt.

„Was der Zufall in unserem Dasein zu sagen hat? Gar nichtsl Denn es gibt gar
keinen Zufall. Man muß nur lange leben, um zu sehen, wie alles ineinandergreift,
wie alles vorher bestimmt erscheint; man muß erst zurückblicken, wie nicht ein
Wort, nicht eine Bewegung ohne ihre notwendigen und unabwendbaren Folgen
bleibt. Wer an Zufall glauben kann, der muß sehr jung oder sehr kurzsichtig sein.
Wer aber ein Jahrhundert überblickt, der überzeugt sich, wie alles großartig geplant
und gedacht ist, ja man möchte fast glauben, daß es in der astralen Welt überhaupt
kein Heute und kein Morgen gibt, sondern alles bereits lebt, webt und ist, wenn
wir seine Entstehung noch nicht ahnen. Wie wir geboren werden, als was wir
geboren werden hat ja einen solchen Einfluß auf unser Schicksal, daß man sich
immer fragt, was Schicksal ist und was Charakter.

Kein Astronom wird an einen Zufall glauben, und die Freude, mit der wir
dem Halley'schen Kometen entgegensehen, beweist nur, wie gern wir an ewige
Vorherbestimmung und Unwandelbarkeit der Gesetze glauben. Wie sollte der Zufall


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