Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 478
(PDF, 134 MB)
Bibliographische Information
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tot liegend. Die Stichwunden müssen wohl wie von einer Mistgabel herrührend
ausgesehen haben, deshalb wurde der Knecht verhaftet. Er beschwor hoch und
teuer, nur die schwarze Kaze gestochen zn haben — und wurde freigesprochen.

Zweiter Fall. Im Jahre 1894—95 diente der Schriftleiter als Einjährigfreiwilliger
im K. u. K. Eisenbahn- und Telegraphen-Regiment in Kornenburg bei Wien. Der
Feldwebel der Kompagnie, ein ungemein intelligenter und biederer Bauersohn aus
Österreich, erzählte ihm — als einmal von Spukgeschichten die Rede war —
Folgendes: „Mein Großvater hatte ein großes Bauerngut mit stattlichem Viehstand.
Besonders die prächtigen Pferde waren seine Lieblingstiere. Auf einmal nahm er
wahr, daß die Tiere nicht recht fressen wollten, des Nachts sehr unruhig waren
usw. Er beschloß zu wachen. Da sah er, wie des Nachts eine schwarze Katze kam
und sich bei den Pferden zu schaffen machte. Da er ein Gewehr bei sich hatte,
wollte er die Katze erst herunterjagen und dann erschießen. Er konnte sich aber
nicht vom Fleck rühren. Am nächsten Tag geht er zu einem Sympathiedoktor.
Der gibt ihm die richtigen Ratschläge. Jetzt konnte er offensiv gegen die abermals
erschienene Katze vorgehen. Er schießt auf den Spuk, die Katze verschwindet
heulend. Am nächsten Morgen kommt — wie der Sympathiedoktor vorausgesagt —
ein Bettler, der den Kopf verbunden hat. Der Bauer ergreift ihn unbarmherzig
und zwingt ihn zu gestehen, daß er der Hexenmeister sei, der den Pferden
geschadet hat. Der Bettler gesteht, führt den Bauer unter die Krippen der Pferde,
läßt dort aufgraben und man findet allerlei Knochen im Stall vergraben. Diese solle
man verbrennen, so sagt der Hexenmeister, dann werden die Pferde wieder gesund.
Es geschieht; die Knochen detonieren aber förmlich im Feuer. Von dieser Stunde
an sind die Tiere wieder munter und erholen sich langsam." —

Ähnliche Fälle sind in der ehemaligen Monatsschrift „Sphinx" zu finden.
Ein österreichischer Kavallerieoberleutnant kommt zu seinen Eltern, die Gutsbesitzer
sind, auf Urlaub. Man erzählte ihm, daß sich seit Jahren eine sonderbare Erscheinung
, genannt „Laterne", im Dorfe zeige. Abends und nachts wandere ein
ungefähr dreißig Zentimeter großes leuchtendes Ei herum. Diese unerklärliche
Sache bringen die Leute im Dorf mit einer alten Frau in Verbindung, die immer
als „Hexe" verschrieen sei. Der Oberleutnant lacht. Als er nachmittags am
Häuschen der „Hexe" vorbei geht, fällt ihm auf, daß sein Hund nicht von der
Stelle zu bringen ist, solange die Hexe an der Tür steht. Endlich zieht sie sich
in ihr Häuschen zurück; da stürzt der Hund wütend an die verschlossene Tür.
Dem Oberteutnannt kommt dies schon wunderbar vor. Am Abend beim Speisen
heißt es plötzlich, „draußen am Gartenzaun marschiere die Laterne". Alle sehen
sie. „Ein Gewehr" ruft der Oberleutnant — aber es kommt zu spät. Die Laterne
war plötzlich verschwunden. Kaum war der Oberleutnant an diesem Abend zu
Bette gegangen, so bemerkt er ein kratzen an der Tür seines Zimmers. Ihm ist
auch, als sähe er ein ähnliches Leuchtphänomen wie die Laterne an der Tür. Er
nimmt mutig seinen schweren Pallasch und stößt ihn mit aller Kraft in die Holztür.
Funken sprühen! Jedoch war kein Eisengegenstand an der durchstoßenen Stelle
zu finden. — Am Morgen meldet ihm der Gendarmeriepostenführer, daß diese
Nacht die Hexe ein schweres Unglück getroffen habe. Man fand sie in ihrem
Häuschen tot vor. Die Wunde scheint von einem großen Messer oder Säbelstich
herzurühren. —

Erklärung: Die Hexe kann ihren Astralleib aussenden und diesem allerlei
Formen geben und damit Unfug treiben. Jede Verwundung, die aber dem Astralleib
beigebracht wird, trifft den physischen Körper, mag dieser auch meilenweit entfernt
sein. Man nennt im Okkultismus diese oft beobachtete Tatsache, Tötung oder
Verwundung der Hexen durch „Reperkussion". Modern wissenschaftlich nachgewiesen
ist diese Erscheinung durch Rochas, Durville etc. (Siehe Rochas „Ausscheidung
des Empfindungsvermögens".)


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