Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 480
(PDF, 134 MB)
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- 480 —

Anhänger der Theosophie überhaupt praktisch mit der Neugedankenlehre abgeben
sollen und dürfen? Sychova hat die Berechtigung dieser Frage wohl empfunden
und er beantwortet sie gleich auf der ersten Seite mit einem Motto Goethes,
das sozusagen den Nagel auf den Kopf trifft: „Warum sucht ich den Weg
so sehnsuchtsvoll^ wenn ich ihn nicht den Brüdern zeigen soll!"

Zu dieser Erkenntnis hat sich auch Sychova durchgerungen. Und ich
glaube, wirtungut, sie im gleich edlen und würdigen Sinne aufzunehmen,
wie sie der Verfasser uns an zahlreichen, trefflichen Beispielen darlegt. Denn
keineswegs kritiklos hat Sychova den „Neugedanken" aus Amerika herübergeholt
— widmet er doch der direkten Kritik dieser neuen Weltanschauung am Schlüsse
einige Seiten —, sondern er beleuchtet sie von allen Seiten, prüft sie am
Probierstein wahren religiösen Empfindens und tiefen philosophischen Denkens,
und kommt am Schluß doch dazu, daß wir den guten Kern der Neugedankenlehre
im Sinne des Bibelspruches „Prüfet alles und das Beste behaltet"
aufnehmen dürfen, ohne dadurch anderen und uns selbst an Leib und Seele zu
schaden. — Dem Inhalt entspricht auch die Form. Die Sprache ist ruhig,
würdig und edel und an vielen Stellen von mystischer Schönheit und hohem
Schwung erfüllt. Der Verfasser schrieb mit Begeisterung, ja mit Liebe. Er
wollte uns allen den Weg zum Besten zeigen, zum Glück in Zeit und Ewigkeit.
So hat man zum Schluß selbst den heißen Wunsch: „möge diese Schrift den
Weg zu recht vielen Herzen finden und ihnen Kraft, Trost, Frieden und Zuversicht
auf den rauhen Lebensweg spenden; denn wo ist die Seele, die dessen
nicht bedarf?« G. W. Surya.

Das Wachstum der Seele. Von A. P. Sinnet. Mit einer Biographie
des Verfassers von A. Besant, der Präsidentin der Theosophischeh Gesellschaft.
Autorisierte Übersetzung von Elsbeth Heinecke. Leipzig, Theosophisches Verlagshaus
Dr. Hugo Vollrath. Brosch. 6 Mk„ geb. 7 Mk.

1881 erschien Sinnets „Okkulte Welt", 1883 folgte der „Esoterische
Buddhismus", ein Werk, das die uralten Geheimlehren, die schon in den
ägyptischen und eleusinischen Mysterien erteilt wurden, im Zusammenhange aufzeichnet
. Sozusagen als vermehrte und verbesserte Auflage des „Esoterischen
Buddhismus" veröffentlichte Sinnett in den neunziger Jahren des verflossenen
Jahrhunderts das „Wachstum der Seele", welches Buch nun in deutscher Übersetzung
vorliegt: ein umfangreiches geisteswissenschaftliches Werk, das in 17
Kapiteln die Lehren der theosophischen Welt- und Lebensanschauung in
wunderbarer Klarheit und geistvoller Vertiefung wiedergibt. Den Menschen zu
zeigen, welche Mittel ihnen zur Förderung ihrer höheren Entwicklung zugänglich
sind, und zu erklären, auf welche Höhen der Pfad der geistigen Entwicklung
führen kann, das ist der ausgesprochene Hauptzweck des Buches, und man muß
sagen, dieser Zweck wird in vollkommenster Weise erreicht. Manche Kapitel
sind geradezu Meisterwerke der Darstellung theosophischer Lehren, obwohl das
ganze Werk wie aus einem Guße ist. Ich nenne besonders die Abschnitte:
Reinkarnation; Das höhere Selbst; Freier Wille und Karma; Der Astralplan;
Der Devachanplan; Das System, zu dem wir gehören; Initiation im Altertum,
im Mittelalter und in der Gegenwart; Unregelmäßige psychische Entwicklung.

Auch der vorgeschrittene und vielbelesene Schüler der Theosophie wird
aus diesem Werke neue Gesichtspunkte gewinnen, wird in vielen Punkten, die
ihm vielleicht bisher unklar waren, sein Wissen ergänzen und seine Welt- und
Lebensanschauung verfeinern und vertiefen. Der Verfasser mußte notwendiger
Weise auch zahlreiche okkulte Forschungen in den Bereich seiner Erörterungen
ziehen, daher wird das Buch nicht nur dem Theosophen sondern auch dem
Okkultisten reiche Belehrung und Anregung bringen. Dr. Nepel.

Druck von Karl Dietmar, Langensalza.




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