Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 505
(PDF, 134 MB)
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— 505 —

Wenn der Mefisch das Maß aller Dinge ist, wenn die volle Erkenntnis
der menschlichen Natur den Schlüssel zur Erkenntnis des Universums
bietet, wie alle Mystiker und Eingeweihten auf Grund ihrer Selbsterkenntnis
immer wieder versichern: warum sollte es geschulten Somnambulen
oder Sehern nicht möglich sein, die verborgenen Grundzahlen
und Zyklen, nach welchen sich alle Daseinskreise vollenden, zu erschauen
?

Wirklich finden wir diese Art, sich die tiefste Kenntnis vom Aufbau
des Weltalls zu erringen, bei den ältesten Astronomie treibenden Völkern
vertreten und sogar als die Grundlage ihres wunderbaren Wissens
praktisch erprobt und verwertet. Und solange wir Europäer nicht voll
und ganz die durchdringende mystische Schauungskraft der menschlichen
Seele in höheren Bewußtseinszuständen erforscht haben, solange
haben wir so wenig Grund, derlei Forschungsmethoden als „absurd" zu
verwerfen, wie irgend ein Neger Zentralafrikas keine maßgebende Persönlichkeit
ist, die Berechnungen unserer Astronomen zu verwerfen,
bloß deshalb, weil er eben unsere Berechnungsmethoden gar
nicht fassen kann.

Daß der Mensch außer dem gewöhnlichen Tagbewußtsein oder Oberbewußtsein
noch ein Unterbewußtsein besitzt, dies ist bereits auch bei
uns im Abendland eine wissenschaftlich anerkannte Tatsache. Wer sich
darüber in alier Kürze, jedoch in trefflicher Weise orientieren will, dem
empfehle ich die kleine Abhandlung von E. Sychova: „Der magische
Nachtpol oder das Unterbewußtsein des Menschen* (Leipzig 1909, Verlag
Max Altmann).

Sychova sagt darin S. 25—27: „Das Fernsehen und Hellsehen ist
demnach ein Vorgang, der einen Teil seines Wunderbaren verliert, wenn
wir den Kosmos als Ganzes auffassen, sodaß alles, was geschieht, das
Resultat einer notwendigen Verkettung der sich gegenseitig bedingenden
Kräfte ist und daher als notwendiges Postulat schon vorgebildet daliegt
und Raum und Zeit nur Anschauungsformen .* unseres Tagpoles (Oberbewußtseins
) sind."

Letztere Betrachtung führt uns zur Magie der Zahlen. Alle Vorgänge
sind durch die Zahl*) bestimmt, alle physikalischen und chemischen

*) Auch H. P. Blavatsky tritt in ihrer „Geheimlehre* Band II S. 658 dafür ein:
„Es gibt eine Harmonie der Zahlen in der ganzen Natur; in der Schwerkraft, in
den Planetenbewegungen, in den Gesetzen von Wärme, Liqht, Elektrizität und chemischer
Verwandtschaft, in den Formen der Tiere und Pflanzen, in den Wahrnehmungen
des Gemütes. In der Tat haben die moderne Physik und Naturwissenschaft
eine Richtung nach einer Verallgemeinerung, welche die Grundgesetze von allem
durch ein einfaches Zahlenverhältnis ausdrücken wird. Wir möchten auf Professor
Whewells „Philosophie der induktiven Wissenschaften" hinweisen und auf Herrn
Hays „Untersuchungen über die Gesetze der harmonischen Färbung und Form.*
Nach diesem hat es den Anschein, daß die Zahl sieben in den die harmonische
Wahrnehmung von Form, Farben und Tönen regelnden Gesetzen hervorragt, und


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