Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 507
(PDF, 134 MB)
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rücken der Nachtgleichen gründet, sind 1, 2, 3, 4 bis 60 mal 432 Jahre,
und die Sonnenferne des Uranus beträgt 4320 Sonnenhalbmesser."

Die eben von Schubert erwähnten Perioden der Abweichung der
Magnetnadel und ihr Zusammenhang mit der mystischen Zahl 432 gibt
mir Gelegenheit, unsere Leser mit einer merkwürdigen, heute wohl ganz
vergessenen Theorie des Erdmagnetismus bekannt zu machen, die anzunehmen
selbstredend niemand gezwungen ist. Da es sich aber in
der Geschichte der Naturwissenschaften schon des öfteren gezeigt hat,
daß scheinbar veraltete Anschauungen im Lichte modernster Forschungen
plötzlich an Wert und Wichtigkeit gewinnen, so wage ich es, die Theorien
der Physiker bezüglich des kosmischen Magnetismus vor etwa 100 Jahren
darzubieten. Zu diesem Zwecke benütze ich das Werk von Dr. Christian
August Becker: „Der mineralische Magnetismus und seine Anwendung
in der Heilkunst" (Mühlhausen 1829), welches Buch in seinem ersten
Teil die physikalischen Grundgesetze der magnetischen Erscheinungen
als Basis für deren Anwendung in der Heilkunde enthält.

Dr. Becker weist vor allem darauf hin: „daß nicht bloß die Erde,
sondern auch die anderen Himmelskörper magnetische Polarität haben
und dadurch mit einander ebenso in Wechselwirkung stehen
wie durch die Schwere. Man sieht dies Verhältnis als den Grund
der täglichen und jährlichen Veränderungen an, die man an der Deklination
der Magnetnadel und an der Intensität des Magnetismus beobachtet
."

Daraus geht schon hervor, welch richtige Anschauungen Dr. Becker
respektive die Physiker seiner Zeit hatten. Weshalb soll denn die Erde
allein unter allen übrigen Himmelskörpern magnetische Pole haben?
Und wozu sollen die übrigen Gestirne magnetische Polarität besitzen,
wenn diese nicht zu ähnlicher Fern Wirkung wie die Gravitation dient?

Dr. Becker geht nun auf die täglichen, jährlichen und säkulären
Schwankungen der Magnetnadel ein, auch war ihm bereits bekannt, daß
durch Nordlichter die Nadel auffallend beunruhigt wird usw. Das größte
Interesse bringt aber Dr. Becker den säkulären Schwankungen entgegen:

„In Europa zeigte die Nadel im 16. Jahrhundert nach Osten, im
17. Jahrhundert gerade nach Norden, jetzt (1823) zeigt sie nach Westen.
Da ihre Richtung nun von der Lage der magnetischen Pole
abhängt, so ist dies ein Beweis, daß auch diese veränderlich
sind. Und zwar ergibt sich aus den Beobachtungen, daß diese Veränderung
nach einer gewissen Regelmäßigkeit erfolgt. Darauf gründet
sich Hansteens Theorie von der Umdrehung der Pole *) und der daraus

*) Das „Wandern der magnetischen Pole" ist auch von der modernen Wissenschaft
als beobachtete Tatsache anerkannt. Aber man frage einmal die Herren
Professoren um den Grund dieser Erscheinung! Die Erde wird gemeinhin mit
einem riesigen Magnet verglichen; hat man je bei einem Magnetstab ein „Wandern
seiner Pole« beobachtet? Wäre dies nicht das reinste Perpetuum mobile?


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