Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 511
(PDF, 134 MB)
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Bis zur Stunde sind das noch unentschiedene Dinge, ebenso unentschieden
wie vieles andere in der Astronomie. Man erwartet von
der Zukunft deren Lösung. Man hofft viel von verbesserten Instrumenten,
vervollkommneten Methoden der Berechnung.

Trotzdem kann man sich des Gefühls nicht erwehren, daß nur
ganz neue Forschungsprinzipien, oder richtiger gesagt das Eindringen
in die Tiefe der Probleme aufhellend wirken kann. Wir sehen dies
beispielsweise am Erdmagnetismus am besten. Was da oberflächlich
zu erforschen war, ist redlich geschehen. Und doch sahen wir bereits,
daß sich ganz andere Möglichkeiten der Erklärung auftun, wenn man
die ausgetretenen Pfade verläßt. Aber selbst auf diesen liegt noch
mancher Stein des Anstoßes.

Ob die Erde wirklich vier magnetische Pole hat statt deren zwei,
wie wir in der Schule unterrichtet werden, kann man bis zur Stunde
nicht entscheiden. Aber schon die zwei unleugbar vorhandenen magnetischen
Pole und insbesonders ihre rätselhafte Eigenschaft des
Wanderns, das Auf- und Abschwanken ihrer magnetischen Intensität
, enthalten noch viele Knacknüsse für den ehrlichen
Forscher.

Wir müssen darauf besonders hinweisen, weil gerade der Laie
glaubt, der Erdmagnetismus sei eine ungemein einfache physikalische
Tatsache und man brauche sich nur zu denken, in der Erde stecke ein
großer Magnetstab, dessen Enden die magnetischen Pole der Erde bilden-
Zur allerersten Erklärung des Wirkens des Erdmagnetismus mag ja
dieses Hilfsmittel gerade noch angehen, aber sowie man nur etwas tiefer
eindringt hört man aus dem Munde der größten Physiker, wie die
Wissenschaft selbst zugeben muß, daß der Erdmagnetismus bis zur Stunde
eines der wenigst abgeschlossenen und klaren Wissensgebiete darstellt
Man weiß nämlich trotz ausgedehnter Forschungsreisen zu Lande und
zur See, trotz der vielen täglichen Beobachtungen, die seit Jahrzehnten
in allerlei Observatorien in allen Kulturstaaten gemacht werden, soviel
wie nichts über den Zusammenhang der erdmagnetischen Erscheinungen
mit der Gesteinshülle der Erde noch über die rätselhafte Verkettung der
Variationen des Erdmagnetismus mit den Sonnenfleekenperioden und
Sonnenstürmen oder über die inneren Beziehungen des terrestrischen
Magnetismus zum Nordlicht, den magnetischen Gewittern, Erdbeben usw.

Vielleicht liegt der einzige Fortschritt in den wissenschaftlichen
Anschauungen der letzten Jahrzehnte darin, daß man davon abgegangen
ist, im Innern der Erde riesige magnetische Metallmassen als Ursache
des Erdmagnetismus anzunehmen, nachdem Gauß schon 1833 berechnet
hat, daß zur Hervorbringung der gesamten magnetischen Kraftäußerung
der Erde 4232 Trillionen (l Trillion = iO18) je ein Kilogramm schwerer
Magnetstäbe mit parallel gerichteten Axen oder auf je einen Kubikmeter
der Erdmasse vier solcher Stäbe anzunehmen seien.


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