Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 519
(PDF, 134 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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In starrer Verpflichtung auf das Bibelwort durch Jahre hindurch in geistiger
Knechtschaft gehalten, bis schließlich ein mutiger Entschluß die äußere
Freiheit brachte, war ein anderes Resultat kaum möglich. Die religiöse
Unterströmung, die zum Teil individuell, zum Teil durch die Erziehung
bedingt war, mußte über kurz oder lang wieder zur Herrschaft kommen.
Der Flug in die Welt führte nach Amerika. Nach mancherlei Erlebnissen
als Reisender mit Kreideporträts, als Händler und Farmer im Westen
wurde Jehoshua Zeremonienmeister einer okkultistischen Loge. Hier
kam zur Entfaltung, was daheim sich nicht hatte entfalten dürfen. Der
Visionär war fertig. Tagelang lag er im Starrkrampf, hatte Erscheinungen
und besuchte andere Sphären. Alles, was von nun an in sein Leben
trat, dünkte ihm bedeutungsvoll; alles, was er bisher erlebte, war Vorbereitung
für seinen Beruf: der Welt ein anderer Christus zu werden.
Aber nicht in Amerika war sein Feld. So zog er nach Europa. Dort
suchte er Anhänger, und er fand sie. Er fand sie als Geldspender und
fand sie als Bewunderer, das letztere bedeutete ihm mehr. Denen konnte
er in vagen, verschwommenen Andeutungen reden von dem Geheimnis-
. vollen, Unbegreiflichen, dessen Ausdruck er sei. Er konnte ihnen sagen
Jesus und konnte ihnen sagen Jehova. Und wenn er mitten in diese
beiden Namen Jehoshua setzte, so verstanden sie ihn und sie glaubten
ihm. Ihr Glauben machte ihn auch an sich glauben. Aber es war keine
Kraft in seinem Glauben, er war leer, hohl, Spielerei, wie sein Jonglieren
mit Worten. Er setzte Monte Christi gleich der Welt, aber die Welt sah
nur eine Weile auf Monte Christo, dann lächelte sie spöttisch über den
närrischen Menschen, der dort Hof hielt, und ging zur Tagesordnung
über. Zuerst fielen die Geldgeber ab. Das war schlimm. Dann dieser
und jener der Anhänger. Das war noch schlimmer. Doch noch tröstete
er sich: „Wir haben diese Sphäre in uns hineingenommen." Dann aber
kam der Tag, an dem er die unermüdlichsten und ehrlichsten seiner
Getreuen fortschicken mußte, weil er selbst gezwungen war zu gehen.
Sie sitzen jetzt in irgend einem Büro, hinter einem Schalter oder einem
Katheder und rechnen, schreiben und lehren, in der geheimen Hoffnung,
daß der Meister sie eines Tages rufen wird. Der aber ist wieder in
Amerika und geht hinter dem Pfluge; „hinter dem Fluche", wie er in seiner
deutierischen Art schreibt. Vielleicht wird ihm der „Fluch" zum Segen!

Notiz! Infolge Verspätung der Auslandspost können wir die Fortsetzung
des Artikels „Tibetanische Mystik und Lamaweisheit" von Dr. Th. Faucheur von
Orleans erst im Juniheft bringen.

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Okkulte Umschau.





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Prophezeiungen. Was ist von solchen zu halten? Diese gewiß allgemeines
Interesse erweckende Frage erörtert Gustav Müller in seinem „Kosmosophischen
Wegweiser" (Nr. 6) wie folgt: „Es ist ein eigenes Zeichen unserer Zeit, daß in ihr


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