Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 543
(PDF, 134 MB)
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Maultier zitterte unmerklich, schien aber sonst wieder munter und hatte
sich völlig von seiner schreckhaften Erstarrung erholt.

Ich beobachtete alles dies nur aus einer gewissen Entfernung, da
ich unsere drei Pferde hielt, die über der lärmenden Jagd nach der
Schlange etwas unruhig geworden waren. Jetzt kam die Begleitung
auch zurück. Die Schlange war mit einem Stock erlegt worden, wobei
einer der Anwesenden, stets der Alteste, dem toten Tier mit seiner
Schuhferse*) den Kopf zertritt.

Schweigend umstanden alle den greisen Meister, der eben den
Befehl gab, man solle dem vierfüßigen Patienten einen festen Umschlag
mit Sauermilch (Jochurd = Yoghurt) **) machen.

(Fortsetzung folgt.)

3. Mediale Schrift.

Von A. Claus.
(Schluß.)

Etwas ähnliches, aber doch etwas ganz anderes ist es, wenn man
jemanden auf die bekannte künstliche Weise in Hypnose versetzt und
nun durch Gedankenkraft oder Suggestion die Schrift des Hypnotisierten
beeinflußt. In der Tat nähert sich, wie die Experimente nachgewiesen
haben, die Schrift des Hypnotisierten der Handschrift derjenigen Person,
welche zu sein der Hypnotiseur seinem Medium suggeriert hat. ***) Hierbei
wird eben nicht nur die Schriftform, sondern auch der Text durch
den Hypnotiseur beeinflußt, während wir bei der medialen Schrift für
den Text keinerlei sichtbaren Einfluß entdecken können.

Auffallend ist es vielmehr, wenn wir nun auf den Text mit einigen
Worten eingehen wollen, daß sich derselbe fast ausnahmslos als eine
Kundgebung ferner, abwesender, zumeist transzendentaler Wesen ausgibt,
von Wesen aus der Welt der Abgeschiedenen, der Geister. Ob dies
ein großer Betrug oder Autosuggestion f) ist, sei hier dahingestellt. Sie
supponieren aber fast sämtlich die Annahme, daß es sich um Äußerungen,
namentlich Ratschläge aus einer Sphäre handelt, die jenseits unseres
Gesichts- oder Efkenntniskreises liegt. Sie sind aber nicht etwa bloß
Antworten auf gestellte oder gedachte Fragen der Anwesenden, sondern
meist selbständige Gedankenreihen oft poetischer Form, an welche keiner
der Anwesenden oder auch das Medium selbst gedacht hätte. Aus der
großen Menge solcher Tranceschriften greife ich einige kurze heraus,
um die Leser, welche mit der Materie vielleicht noch gar nicht bekannt

*) Flacher orientalischer Absatz,

**) Jeder eingeborene Reisende dieser Gegenden führt in einem lederartigen
Beutel diese geronnene Ziegenmilch bei sich. Dieselbe ist sehr durstlöschend,
was in solchen wasserarmen Strichen hochwichtig ist.

***) Vergl. in der „Umschau" 1908 S. 381 den Aufsatz von Dr. Hennig.

f) Wie Hennig u. a. meinen.


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