Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 544
(PDF, 134 MB)
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sind, etwas näher in die Sache einzuführen. Der Text lautet z. B. folgendermaßen
:

Oder: Was willst du sehen? Geister, menschliche Verstorbene oder
andere Dinge? — Siehst du durch uns nicht schon genug. Ruhig, ruhig!
Ja, ja, ja! Geistiges Sehen ist dir schon beschieden gewesen. Nur hast
du nicht darauf geachtet, mein Freund! Habe auch dein irdisches Auge
offen. Hörst du, empfindest du nicht oft dieses und das? Wie nennst
du das?" —

Ein anderer kleiner Text lautet:

Wir sind wunderbare Gäsf,
Wenn wir kommen, gibts ein Fest.
Schenkt uns Glauben fein,
Stellen oft wir uns dann ein.

Wie steht es nun mit der Erklärung dieser seltsamen Fähigkeit
mancher Menschen? Noch steht die gelehrte Welt vor einem Rätsel
und wagt keine Entscheidung, wenigstens nicht diejenigen, die sich eingehend
mit der Frage befaßt haben. Der flüchtige Beurteiler der Sache,
besonders der im Materialismus Befangene, kommt allerdings wohl schnell
zn einem Ergebnis: 0, der ganze Vorgang ist nichts Besonderes; es
sind Muskelzuckungen, die sich in die Gedanken kleiden, die im Innern
verborgen ruhen. Man nennt es daher „automatisches Schreiben." Der
Gedankeninhalt, so meint man wohl, fließt aus dem Unterbewußtsein
des Menschen. Da lagern angeblich die Schätze im Verborgenen, welche
früher einmal der Seele zugetragen wurden, dann aber unter die Schwelle
des Bewußtseins hinuntergesunken sind und nun in diesem traumhaften
Zustand wieder, wie der Bernstein aus den Tiefen des Meeres, emporgespült
werden. So leicht ist aber die Deutung doch nicht. Denn nicht
alle diese Produktionen sind derartig, daß man sie nur als eine Reproduktion
der früheren Erfahrung oder Erkenntnis bezeichnen könnte.
Manches ist tatsächlich neu und frappierend und tönt wie eine Botschaft
aus einer andern Welt. Oder sollte wirklich die Suggestion anderer
* oder die Autosuggestion — zwei sehr beliebte Stichworte der modernen
Psychologen — alles das bewirken, besonders aber die überall auftretende
Grundidee, daß sich die Medien nun einmal „einbilden", es müßten
Geister, d. h. denkende Wesen ohne Fleisch und Blut sein, die sich

Das Leben ein Traum,
Doch träume süß!
Wenn er anfängt kaum,
Er dich dann verließ.

Wenn er war schön
Und dir sagte zu,
Hieß es auseinander gehn
Zur himmlischen Ruh.

0 daß du so träumen könntest,
Welch' herrlich' Loos!
In den Himmel renntest
Du in Vaters Schoß.


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