Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 554
(PDF, 134 MB)
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Die Panspermie entpuppt sich daher als ein verhüllter Pantheismus
.

Um dies zu beweisen, zitieren wir nur einige Sätze aus den „Vertraulichen
Mitteilungen aus den Kreisen der tibetanischen Meister" (siehe
Dr. Franz Hartmanns „Neue Lotusblüten". Heft 3. Seite 85, Jahrgang 1910.)

„Das Wesen von allem ist ewig. Formen und Organismen sind
(an sich selbst) nur Erscheinungen, sie kommen und gehen. Sie entwickeln
sich nach dem ihnen innewohnenden Naturgesetz; jedes Ding
bat gleichsam einen Ceil der allgegenwärtigen Gottheit (welche Leben und Bewußtsein
in allem ist) in sid).a

„Wenn die Periode der Ruhe im Nichtoffenbaren zu Ende ist und
das Sonnensystem wieder zu neuem Dasein erwacht und offenbar wird,
so ist alles wie es war, als es zur Ruhe ging. Das Zentrum der Evolution
(der Logos) tritt wieder in Tätigkeit und der Strom des Lebens
fängt wieder an zu fließen. Die Erbauer der Weit (Dhyan Chohaus,
Planetengeister, Erzengel, Elohims), welche beim Anbruch der Nacht
ihre Arbeit *) unterbrachen und zur Ruhe gingen, finden beim Erwachen
alles so, wie sie es verließen. (Nämlich im Reiche der Ideen.) Im
Nichtoffenbaren ist das Offenbare enthalten und kommt wieder zum
Vorschein." **)

Ich kann nicht umhin darauf hinweisen, daß wir dabei über den
Umweg des Pantheismus praktisch genommen zu einer monotheistischen
Weltanschauung gekommen sind.

Denn was ist für ein Unterschied zwischen dem Ausspruch: „Das
Wesen von allem ist ewig" und dem Erkenntnissatz der christlichen
Mystiker „Gott ist das Wesen aller Dinge" und „Es ist niemand
unsterblich als Gott"? Man mag vielleicht einwenden, die Gottheit
stehe über dem Logos. Trotzdem gibt Dr. Franz Hartmann zu, daß eine
Wesenseinheit zwischen dem Logos und der Gottheit (Parabrahm) besteht
***) und nicht besteht

*) Die „Fähigkeit" des Logos, die „Arbeit "der Dhyan Chohaus, kann doch
nur im schöpferischen Wirken bestehn. Schöpferisches Wirken ist aber identisch
mit Schaffen. Und da die Dhyan Chohaus vom Logos emaniert werden, so ist
doch Er in letzter Linie der Schöpfer des Sonnensystems. Daran ist nicht
zu zweifeln. Alle anderen „theosophischen" Auffassungen verwickeln sich selbst in
derartige Widersprüche, daß es besser wäre, sie blieben unbekannt.

**) Rück er t hat dies alles in unübertrefflich klarer Weise und einzig schöner
Form poetisch geschildert:

„Wie Blüten aus dem Baum, wie Strahlen aus der Sonne,
So tritt aus Gott hervor der Welten lichte Wonne.

Die Blüten fallen ab, die Strahlen sind verglommen,
Und niemand sieht, wie sie zurück zur Wurzel kommen.

Sie kommen ungesehen zur Wurzel doch zurück
Und treten neu hervor, ein ew'ges Frühlingsglück.*

***) Vergleiche: Neue Lotusblüten. II. Jahrgang. S. 327.


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