Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
3.1909/10
Seite: 575
(PDF, 134 MB)
Bibliographische Information
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In Rumänien gibt es keine Todesstrafe, und es ist das Land, in dem die wenigsten
Verbrechen vorkommen. Das kommt aber nicht von der mangelnden Todesstrafe
, sondern von der viel schwächeren Bevölkerung.

Früher schickte man unsere Galeerensklaven in die Salinen. Dagegen haben
sich aber nun die Dorfbewohner aufgelehnt, weil man ihnen jetzt, wo das elektrische
Licht den Aufenthalt in der Saline nicht mehr zu einer Hölle, sondern zu
einem freundlichen, gesunden und angenehmen Aufenthalte macht, wiederum einen
sehr guten Verdienst raubt und ihn den Verbrechern zuweist. Früher sahen die
zu den Salinen Verurteilten nie mehr das Tageslicht und trugen Ketten an den
Beinen nebst einem elenden Talglichtchen in der Hand oder auf der Mütze. Das
waren andere Zeiten. Die Salinen heutzutage sind hell erleuchtet und warm und
freundlich, sogar wunderschön, wie kristallene Dome in strahlendem Lichte. Die
Arbeit wird meist von Maschinen besorgt, so daß sie gar nicht mehr schwer ist.
Die furchtbare unterirdische Hölle, die wir gekannt, hat sich in Bergmännchens
Märchenreich verwandelt, wo alles glänzt und strahlt und leuchtet. Als ich für
Hallström das Opernlibretto zu seiner schönen Oper „Neage" geschrieben hatte,
brachte ich ihn in die eine unserer Salinen. Der Eindruck war ein so furchtbarer,
daß er ausrief: „In meinem ganzen Leben werde ich nicht wieder froh!" Und
seine Musik trug das Gepräge von dem erlittenen Eindruck. Die bleichen Gestalten
in der Finsternis, das Kettenklirren bei jedem Schritt, —es war wirklich dantesk in
seiner Furchtbarkeit. Und wenn man sich auch sagte, daß diese Menschen oft vier
bis sechs Morde auf dem Gewissen hatten, so war man doch von ihrer Qual tief
erschüttert. In der Oper macht sich das schön, das Innere der Saline mit dem
Kettenklirren, so wie es gewesen ist.

Ich danke Gott, daß die Hand meines Königs nie etwas anderes als Begnadigungen
unterschrieben hat, nie aber ein Todesurteil."













Mom ßüeheftisßh.



Alle hier genannten Bücher sind durch die Verlagsbuchhandlung
von Max Altmann in Leipzig
: : zu beziehen. : :



Bücherbesprechung.

Die Krebskrankheit, ifire Natur und ihre Heilmittel. Nach dreißigjährigen
Erfahrungen von E. Schlegel, prakt. Arzt in Tübigen. Verlag der
„Ärztlichen Rundschau", München 1908. Preis brosch. 5 Mark.

Alljährlich flattert durch die Zeitungen die Nachricht, daß irgend ein Doktor
der Medizin oder noch besser ein „Professor" ein Heilmittel gegen den Krebs
erfunden hat. Bald ist es ein Heilserum, bald sind es Radium und Röntgenstrahlen
, dann tut wieder der elektrische Strom Wunder — man schmort jetzt
die bösartige Neubildung einfach elektrisch solange bis sie abstirbt, aber zum
Schluß gibt es immer eine „große Enttäuschung* *) —, und es triumphieren die

*) Weil der Krebs kein lokales Leiden ist, wie Schlegel nachweist. Was
aber die Erfolge der rechtzeitigen und glänzend gelungenen Operation betrifft,
so berichtet der berühmte englische Chirgurg Sir James Paget in seinen „Vorlesungen
über „chirurgische Pathologie", „daß von 74 von ihm selber beobachteten und operierten
Krebsfällen in 45 derselben das Leiden nach 2—6 Monaten, bei den übrigen
Kranken aber nach 9 Monaten bis einigen Jahren wiederkehrte, daß also von diesen
74 Kranken nicht ein Einziger durch die Operationen gerettet wurde." Dr. Schlegel
hat aber Dauerheilungen zu verzeichnen, selbst solcher Patienten, die bereits wegen
Krebs mehrmals operiert wurden.


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