Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
4.1910/11
Seite: 24
(PDF, 173 MB)
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Hier war nach der Anschauung Digbys der Verdauungsapparat des
Kindes infolge der magnetischen Verbindung, die durch den Stuhlgang
gegeben war, durch die Glut des Ofenfeuers erhitzt und krank gemacht
worden. Und Digby stützt sich bei seiner Anschauung auf eine so reiche
eigene Erfahrung und Bräuche im Volke, daß man ihm wohl trauen
darf. So sagt er, Hausfrauen in seiner Heimat pflegen denjenigen, der
ihnen die Wege mit Resten der Verdauung beschmutzt, dadurch zu bestrafen
, daß sie ein glühendes Eisen in den Kot stecken und dies nach
Abkühlung des Eisens mehrmals wiederholen. Dadurch bekomme der
Übeltäter einen heftigen Schmerz im Leibe, er leide an beständigem
Stuhlgang und bekomme Fieber. Dies genüge für immer, daß er die
Beschmutzung nicht wiederhole. Sonach muß man sich damals im
dortigen Volke der magnetischen Verbindungen und ihrer praktischen
Verwertung voll bewußt gewesen sein. Dafür spricht auch Folgendes:

Digby erzählt, daß in seiner Heimat die Frauen so viel wie möglich
bestrebt sind, die Milch beim Kochen nicht über den Topf laufen
und in das Feuer gelangen zu lassen, weil dies für die Kuh, von der
die Milch stammt, Schmerzen im Euter und bei öfter Wiederholung
selbst blutige Milch, Entzündung des Euters und sogar den Tod der
Kuh zur Folge habe. Ist das Uberlaufen der Milch beim Kochen aber
doch einmal geschehen, so werfen die Frauen schnell Salz darauf, weil
dies die schädliche Wirkung des Feuers verhindere.

Der schottisch-englische Arzt William Maxwell, der um 1600 lebte,
aber macht aus dem gleichen Grunde, also wegen des schädlichen Einflusses
des Feuers auf den lebenden Körper, in seiner Schrift: „Drei
Bücher der magnetischen Heilkunde" darauf aufmerksam, daß man seine
Haare nicht verbrennen solle, weil dies ihr Wachstum verhindere. Und
besonders warnt dieser Arzt noch davor, „die Notdurft nicht da zu verrichten
, wo die Stuhlgänge Kranker sich befinden; denn dadurch wird
bisweilen viel Übel angerichtet".

Maxwell geht sogar so weit, anzunehmen, daß die Bauern und
die übrigen Landbewohner ein gesünderes und längeres Leben führen
als die Adeligen und Städter, weil die ersteren ihren Stuhlgang der Erde
und heilsamen Kräutern übergeben*), während die letzteren ihren Kot
entweder in Gewässern faulen lassen oder ihn an ungesunde Orte
werfen. Denn Maxwell nimmt sogar noch einen direkt kräftigenden,
gesundmachenden Einfluß an durch die magnetische Verbindung oder
die Transplantation, die Überpflanzung von Kräften, die auf diese Weise

*) Das „Volk" ist heute noch dieser Anschauung, insbesonders Jäger, Gärtner
usw. Ein diesbezüglicher Fortschritt wäre die Einführung von Erd- oder Sandkiosets,
welche darin bestehen, daß (nach jeder Benutzung derselben) die Exkremente mit
einer Schicht Erde oder Sand bedeckt werden. Wo Wassermangel die Einrichtung
der Wasserklosets verhindert, ist dieses einfache System sehr beachtenswert. An
Reinlichkeit etc. beinahe unübertrefflich. (Die Schriftleitung.)


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