Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
4.1910/11
Seite: 39
(PDF, 173 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1910/0045
- 39 -~

Freilich wird die Astrologie von den heutigen Gelehrten in die
historische Rumpelkammer verwiesen. Aber im Widerspruch hierzu ist
gerade die jüngste Zeit im Begriffe, ihr eine glänzende Renaissance zu
bereiten, und mit England voran und Frankreich und Deutschland als
Verbündeten wird sie ihren Wiedereroberungszug über die europäische
Kulturwelt als einen späten, aber um so wirkungsvolleren Triumph feiern.

Wahrscheinlich von dem geheimnisvollen Atlantis ihren Ursprung
nehmend, faßte die Wissenschaft der Sterne nach der allgemeineren Anschauung
zuerst in Chaldäa auf ihrer Wanderschaft festen Fuß. Erst von
dort wurde sie den Ägyptern bekannt und von den Ägyptern überkamen
sie die Hindus. Indessen wird von dem Indier Lakschminarain für seine
Heimat der Anspruch der Priorität vor Ägypten und Chaldäa erhoben.

Entsprechend seiner jüngeren Kultur hat Europa auch erst spät
Kunde von dieser uralten Lehre erhalten.

Die hochmütige Moderne will in der neueren Astrologie nun nichts
mehr als einen erstaunlichen Anachronismus sehen, der mit der exakten
Astronomie im hellen Widerspruch stehe. Weniger anachronistisch aber
wird demjenigen diese Wissenschaft erscheinen, der die Erscheinungen
der Telepathie kennen gelernt und sich über ihre nahezu unbeschränkte
Überwindung des Raumes Oedanken gemacht hat. Die telepathischen
Tatsachen lassen es erscheinen, als ob zwischen Sender und Empfänger
ein magisches Band sich bilde, innerhalb dessen jeder Widerstand des
Mittels gegen die gedankliche Energie ausgeschaltet ist. Dieser Erscheinung
mag man nun die verwandten Eigenschaften des den Weltenraum
erfüllenden Äthers entgegenhalten.

Je feiner seine Schwingungen, desto dauernder sind sie erstens und
desto ausgedehnter ist zweitens ihr Wirkungskreis.

Oder man sehe sich um in der modernen Naturphilosophie und
in der naturwissenschaftlichen Kosmologie und man wird erstaunt sein,
auch hier auf Denker zu stoßen, die von jeder Mystik weit entfernt sind,
aber auf Grund ihrer wissenschaftlichen Forschungen über den gegenseitigen
Einlluß der Gestirne, wie besonders über deren Einfluß auf
unsere Erde, der sich in der Witterung, der Vegetation und den gesamten
biologischen Verhältnissen unseres Planeten kundgibt, Resultate
erzielt haben, die auf dem geraden Wege zur Astrologie liegen. Die
begeisterte Studie eines solchen Gelehrten klingt in den Schluß aus:
„Dem superklugen, aufgeklärten Philister muß erst auf dem Umweg über
Pflanze und Tier, über elektrische und chemische Aktionen der Zusammenhang
klar gemacht werden, der ihn mit dem Kosmos verbindet. —* Immer
sichtbarer wird dieses Band, das den Menschen mit den fernsten Welten
verbindet. Wer weiß, wie bald die Zeit kommen kann, da unsere Wissen •
. schaft lehrt, daß Sonne, Mond und alle Sterne Macht über uns haben;
alte chaldäische Weisheit lebt wieder auf; der Kosmos wirkt in uns, wie
wir irn Kosmos, gehorchend den unwandelbaren Gesetzen ewiger Har-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1910/0045