Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
4.1910/11
Seite: 40
(PDF, 173 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1910/0046
monie, welche Sternenbahnen und Menschenlose beherrschen." — Oder
wer mit einer der jüngsten Errungenschaften unserer Naturwissenschaft
vertraut ist, mit den Ergebnissen der Radiumforschung, dem ist bekannt,
daß sich folgende zwei Fälle als wissenschaftliches Postulat ergeben
haben. Entweder muß alle Materie der Welt mit Radium in feinster Verteilung
erfüllt sein oder die Radioaktivität ist eine allgemeine Eigenschaft
der Materie. Er wird demnach den wirksamen Emanationen der Gestirne
, wie sie die empirische Astrologie lehrt, nicht mehr so feindlich
gegenüberstehen können, sondern zunächst wird er die Sätze der mun-
danen Astrologie, nach und nach auch ihre übrigen Gebiete immer
besser begründet finden.

Zu einer ausgedehnteren Polemik ist hier leider nicht Raum. Wer
sich jedoch hierin mehr vertiefen will, dem seien zum Anhalt folgende
Namen genannt: A. Ziegler und dessen Schäler Zöppritz; Joh. Karl Bahr;
Troels-Lund; Alb. Kniepf; ferner von den Franzosen: Flambart, „Preuves
et bases de Tastrologie scientifique" und H. A. Barley, „Analyse raisonnde
de Fastrologie«; von den Engländern: Trent, „The soul and the stars*.*)
Und als Grundlage für selbständige Forschungen seien die betreffenden
Abschnitte aus des großen Reichenbachs neu aufgelegtem Werk »Der
sensitive Mensch***) empfohlen.

Niemand darf vergessen, daß die wissenschaftliche Astrologie noch
in den ersten Anfängen steht und daß sie das erste Stadium jeder Wissenschaft
, das empirische, eben erst zu überschreiten beginnt. Doch pflegt
es ja in allen Forschungsgebieten so zu sein, daß der Erfahrung und
dem Experiment erst spät Erklärung, Begründung und Beweis — die
Theorie — folgen können.

Was nun lehrt die Astrologie? — Sie stellt den Menschen dar als
das, was er ist und wie er geworden ist, als ein Glied in der großen
Kette aller Ursachen und Wirkungen des Universums; ein Glied, das
sich nicht zufällig, nach „Launen der Natur" oder nach blind zusammengehäuften
Kräften, sondern als Effekt von gesetzmäßigem kosmschem
Wirken gebildet hat. Und indem sie auf Grund astronomischer und astro-
mysterischer Erfahrungen die den Einzelnen oder eine größere Gemeinschaft
treffenden Einflüsse der Sternenweft bestimmt, diviniert sie danach
aus jenen Bestimmungen die gesamte Natur des Menschen und
sein Schicksal oder das Schicksal jener Gemeinschaft, wie sie sich als
Resultante dieser Einflüsse nach der Erfahrung der Jahrtausende darstellen.

Aber nicht den Menschen allein treffen die kosmischen Einflüsse,
und auch keineswegs die Erde allein. Sondern die Himmelskörper
tauschen auch unter sich ihre Emanationen aus. Uns Erdenkinder fesselt
natürlicherweise am meisten die Ergründung der Einwirkung der fremden

*) Trent, Die Seele und die Sterne. Mk. 1,—. Verlag von Max Altmann, Leipzig. *
**) Die Schriften des Freiherr« von Reichenbach sind in neuen Ausgaben im
Verlag von Max Altmann, Leipzig, erschienen.


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