Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
4.1910/11
Seite: 46
(PDF, 173 MB)
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Der Studierende wird auf die praktische Durchführung dieser Methode
an mehreren Stellen des Lehrgangs verwiesen werden, wo er dann
diese Tatsache selbständig zu beurteilen Gelegenheit haben wird.

Was waren eigentlich die ältesten Astrologen? Es waren Astromanten
, das heißt, vermöge ihrer Sehergabe, die ihnen die Gestirneinflüsse
in ihrer eigenen Seele lebendig fühlbar machten, bildeten sie
sich das astrologische Urteil. Nicht auf Grund von Berechnungen; denn
die Astronomie ist, wie bekannt, erst ein Kind der Astrologie.

Dieser divinatoristische Teil der Astrologie ist jetzt noch im Prinzip
der gleiche wie vor den Jahrtausenden.

Die scharfen Grenzen zwischen der rechnenden und der intuitiven
Astrologie aber werden wir später am geeigneten Orte zu ziehen unternehmen
, und zwar in eingehender Weise, wie dies für die klare Unterscheidung
erforderlich ist.

Es wurde schon früher darauf hingewiesen, wie großartig weitumfassend
die Astrologie ist. Wir haben nun hier, da es eben wieder
auf unserem Wege gelegen ist, eine Gelegenheit, diesen Gedanken ein
Stück weiter auszubauen, wenn auch nur als Parallelstraße.

Die Bezeichnung des Menschen als eines „Mikrokosmos", der so
sehr in seinem Wesen und Bau dem Makrokosmos oder Universum entspricht
, daß die Bibel den Menschen ein Ebenbild Gottes (der Natur)
nannte, ist nicht bloß ein Gleichnis oder eine äußere Analogie; sondern
der Mensch ist in Wahrheit aus den Prinzipien und Kräften des Universums
heraus entstanden, er ist ein Teil desselben und steht in der
innigsten Wechselbeziehung mit dem unendlichen All.

Der Tempelspruch zu Delphi, „Gnothi s'auton", enthält in Wahrheit
den Schlüssel zur Erkenntnis des Wesens der Weit und dadurch
auch der Gottheit, denn unsere gesamte Natur durchschreitet dieselben
Entwicklungsstufen wie der Mensch, der ja nur ein Element ist aus
ihrem endlos weiten Reich. Da nun aber die esoterische Sternenkunde,
die Astrologie, ein solcher Weg zur Selbsterkenntnis und zur Gottheit
ist, so ist damit ihre unvergleichlich hohe Bedeutung ausgesprochen.

Diesem Teile der „theoretischen" Grundlagen der Astrologie aber
muß der Studierende seine volle Geduld zuwenden, um über das Buchstabenwissen
hinaus zu einem lebendigen und in Wahrheit innerlichen
Erfassen des Wirkens der kosmischen Kräfte im Menschen zu gelangen.

Aus den sieben Prinzipien ist das gesamte Sonnensystem aufgebaut.
Alles, was darin lebt und ist, hat seine Zusammensetzung aus diesen Ur-
elementen, und in jedem Ding, ob Mineral, Pflanze, Tier, Mensch, Engel usw.,
sind alle zugleich enthalten,*) aber in jedem Wesensind stets eine bestimmte
Anzahl von ihnen offenbar und wirksam (manifestiert und herrschend),

*) Ja selbst das Atom ist seinem Bau und seiner Grundnatur nach ein Ebenbild
unseres Sonnensystems.


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