Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
4.1910/11
Seite: 49
(PDF, 173 MB)
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Nikolaus H. den Rat gab, er solle nicht das Schwert Rußlands zur Befreiung der
Balkanvölker ziehen, es sei denn, er wolle Rußland nochmals den Undank derselben
kosten lassen. Dies gab den Ausschlag. Nikolaus entschied sich für den Frieden
und schrieb auf den Bericht des Ministers: „Rußland hat russische und nicht
panslavistische Politik zu machen."

Dazu bemerkt nun Dr. Franz Hartmann: „Es ist wohl zweifellos, daß der
im vorigen Jahre drohende Krieg zwischen Rußland und Österreich (dessen Konsequenzen
ganz unabsehbare waren) durch ein wahrsagendes Zigeunerweib vermieden
wurde. Es würde aber ein hoher Grad von Naivität dazu gehören, zu glauben, daß
das alte Zigeunerweib diese Angelegenheit dirigierte. Daß sich aber hinter der
Maske des angeblichen Geistes von Alexander II. der Geist eines lebenden Adepten
verbarg, gehört für den erfahrenen Okkultisten nicht in das Reich der Unmöglichkeit.
Daß die Heiligen des Hymalaya nicht kommen, um unsere Küchenzettel zu redigieren,
ist klar, aber wenn wir hinter den Vorhang sehen könnten, wo die Drähte, welche
das Puppentheater dieser Welt regieren, gezogen werden, so würden wir finden, daß viele
welterschütternde Ereignisse einen okkulten Hintergrund haben, den nur die Eingeweihten
kennen und für den der Gelehrtendünkel nur ein blödsinniges Grinsen
hat/ (Neue Lotusblüten, 1910, Mai-Juniheft.)

Ein neues Mordwerkzeug. Der englischen Regierung ist ein neues Mordwerkzeug
angeboten worden. Der Erfinder äußerte sich dem Berichterstatter einer
Zeitung gegenüber dahin, daß es damit möglich sei, vermittels eines kleinen Apparates
ein ganzes Heer auf stundenweite Entfernung zu vernichten, ohne daß man auch
nur wissen könne, woher die mörderische Kraft komme. Es handle sich um eine
Art elektrischer Strahlen, die eine unheilbare und tödliche Zerstörung des Nervensystems
herbeiführten. A«f diese Weise sei ein Pferd auf die Entfernung von
4 englischen Meilen (fast 7 Kilometern) getötet worden; es hätte aber auch auf die
dreifache Entfernung geschehen können. Diese Mitteilungen klingen etwas sehr
wunderbar. Bei dem Stande unserer Technik darf man sie aber nicht von vornherein
als völlig unglaublich ansehen. Sollten sie sich bewahrheiten, so würde
damit der Regierung, die diese furchtbare Kriegsmaschine erwürbe, eine unvergleichliche
Überlegenheit über alle anderen Staaten verliehen. Ob das freilich, wie
die radikalen „Daily News" hoffen, das Ende des Krieges oder nicht vielmehr die
Konstruktion gleichartiger Mittel zur Ab- und Gegenwehr seitens der übrigen Staaten
zur Folge haben würde, läßt sich heute noch nicht entscheiden. Jedenfalls sind
bisher alle Hoffnungen, durch ungeheuerliche Steigerung der Zerstörungsmittel den
Krieg technisch unmöglich zu machen, zunichte geworden. Das Ziel wird jedenfalls
erst dann erreicht werden, wenn die Völker klug genug geworden sind, sich bricht
mehr zugunsten einer Anzahl feiger Müßiggänger die Köpfe einzuschlagen. (Z. a. M.)

Kenner der okkulten Literatur werden durch diese angeblich neu entdeckte
furchtbare Kraft sofort an die Vrilkraft des Lord L. Bulwer (siehe dessen „Geschlecht
der Zukunft*) erinnert. Wie H. P. Blavatsky in ihrer Geheimlehre mitteilt, war
diese furchtbare siderische Kraft den Adepten seit jeher bekannt. Man war durch
dieselbe im Stande, binnen wenigen Augenblicken eine Armee von 100000 Mann
samt Pferden und Kriegselefanten zu Asche zu verbrennen. (Die Schriftleitung.)

Der Geisterphotograph. Die englische Zeitschrift „Fortnighthy-Review*
veröffentlichte vor einiger Zeit einen Artikel aus der Feder William Steads, in
dem der als begeisterter Wortführer der spiritistischen Sache bekannte englische
Journalist einen interessanten Bericht über eine Reihe von Experimenten gibt, die
er über die photographischen Aufnahmen Verstorbener persönlich gemacht hat.

„Den bündigen Beweis der Authentizität der Geisterphotographie*, schreibt Herr
Stead, „liefert die Wahrnehmung, daß ein Photograph unbeschadet seiner Unkenntnis
der Existenz einer gegebenen Person mit seinem Apparat ein völlig ähnliches Bild

ZentralbUtt für Okkultismus. Jhrg. IV. 4


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