Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
4.1910/11
Seite: 58
(PDF, 173 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1910/0064
Dinge heute noch in allen Ländern ereignen. Dadurch würden die Hexenrichter
des Mittelalters sozusagen teilweise gerechtfertigt dastehen; man befürchtet dann
wieder das Aufflammen der Scheiterhaufen, worauf jeder der herrschenden Kirche
mißliebige Mensch unter dem Verdachte der Zauberei, Hexerei etc. verbrannt werden
könnte. Kurz man will nur jene okkulte Phänomene zugeben, die nicht geeignet
sind, den Klerikalismus zu stärken. Diesen Eindruck haben wenigstens wir von der
Sache.

Es ist aber auch möglich, daß die Schriftleiter des „Neuen Wiener Journals"
selbst keine direkten Erfahrungen 'noch Gewährsmänner für derlei Hexereien an
Pferden besitzen und deshalb den ganzen Sachverhalt als unmöglich oder als Dokument
menschlicher Dummheit hinstellen wollten. Wir verzeihen dies selbstredend,
müssen aber zu unserer Rechtfertigung anführen, daß indessen zwei neue wichtige
Beweissehreiben bei der Schriftleitung des Zentralblattes einliefen. Das eine, von
Herrn Dr. med. F. K. Nepel in St. Peter am Ottersbach (Steiermark) herrührend,
war von einem Corpus delicti begleitet Letzteres war ein abgeschnittenes Zöpfchen *)
von der Mähne eines Pferdes aus dem Stalle des Dr. Nepel. Das Zöpfchen war
ungefähr 10Zentimeter lang und so kunstvoll geflochten, daß es Menschenhände
kaum zu Stande bringen würden!

Desweiteren schreibt uns Herr Dr. med. Franz Hartmann, der Herausgeber
der „Neuen Lotusblüten*:

„Vielleicht interessiert es Sie in Bezug auf die Pferdehexerei zu erfahren,
daß, als mein Schwager im jähre 1872 bei der deutschen Okkupationsarmee in
Frankreich und Rittmeister in einem bayrischen Cheveauxlegers - Regiment war,
dergleichen Dinge öfters passierten. Eines Tages trug er seinen Bedienten, weshalb
er immer so spät Morgens aus dem Stalle käme, und erhielt zur Antwort, daß
oft die Schwänze und Mähnen der Pferde ganz wie Zöpfe geflöchten wären und
es langer Zeit bedürfe, um sie auseinander zu wickeln.

Niemand konnte sich die Ursache davon denken. Mein Schwager begab sich
spät in der Nacht in den Stall und ließ sein Pferd nicht aus den Augen. Da plötzlieh
, um» zwei Uhr Nachts, ging es wie ein Schüttelfrost durch das Pferd; der Gaul
fing am ganzen Körper an zu zittern, und in einem Augenblick waren Schweif
und Mahne in kunstgerechte Zöpfe verflochten. Von einer Katze war nichts zu
sehen."

Dr. Franz Hartmann m. p.

Sie sehen also, daß wir mit durchaus glaubwürdigen und gebildeten Zeugen
bezüglich der Realität derartiger Phänomene dienen können, und wir werden nach
wie vor solche Vorkommnisse veröffentlichen, ohne uns zu kümmern, welchen Eindruck
unsere Artikel auf andere Redakteure machen. Es wird schon die Zeit

*) Wir bringen beistehend die photographische Aufnahme dies Zöpfchens,


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1910/0064