Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
4.1910/11
Seite: 113
(PDF, 173 MB)
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- 113 —

Wir werden später sehen, welche wichtige Rolle sie im kosmischen
Leben einnehmen.

Nun haben wir uns schließlich noch mit den drei „Guna" oder
Qualitäten (der Bewegungszustände), d. h. mit den verschiedenen Betätigungsformen
der Elemente und Prinzipien, vertraut zu machen.

Die Guna sind: Tamas, Sattwa und Rajas.

Sie werden auch zu den drei höchsten Aspekten der Gottheit:
Atma, Buddhi und Manas, in Beziehung gesetzt. Tamas zu Atma, Sattwa
zu Buddhi und Rajas zu Manas. Für uns ist aber gerade ihre Wirksamkeit
in den vier niederen Prinzipien, also ihre Kundgebung in der
Physis, im Äther-, Astral- und Mentalkörper, vom meisten Interesse.

Tamas ist der Ausdruck für die Qualität alles Festen, Beständigen;
für die unveränderliche Existenz der Gottheit, die hinter aller Mannigfaltigkeit
in der Natur sich selbst stets gleich bleibt. In den niedrigeren
Ebenen betätigt sich dieses Guna als die Dauerhaftigkeit, Beharrlichkeit
und Beständigkeit der Zustände; als Ausdauer, Festigkeit, Widerstand
gegen die Veränderung. Es ist das erhaltende, konservative Element im
Flusse des Weltgeschehens und im natürlichen Verwandlungsprozesse
des Lebens.

Doch beherrscht Tamas sowie jedes Guna, da sich sein Wirkungskreis
nicht nur über die Lichtseite der Natur, sondern über das Ganze,
also auch ebenso auf des Lebens Schattenseiten erstreckt, auch gleich
viel „böse" Eigenschaften, die nichts anderes als die Gegenpole der entsprechenden
guten sind: das Dauerhafte wird zum Trägen, die Beharrlichkeit
zur Indolenz; die Beständigkeit zur Unmöglichkeit des Fortschritts
; die Festigkeit im Guten zur Verstocktheit im Bösen.

So hat jedes Guna seine verschiedensten Aspekte, und zwischen
seinen Extremen bestehen alle Abstufungen der einen Qualität. *)

Das Guna Rajas ist seiner Qualität nach das Streben nach Bewegung
, Veränderung und Wechsel mit allen daraus entspringenden
Tätigkeitsarten. In seinem höchsten Aspekt ist es das Guna der Schöpfung
, der Zeugung des Lebens und der Form; es ist die Ursache alles
Fortschrittes und aller Entwicklung» Es bildet den Pfad zur Einweihung,
zur Vollkommenheit Rajas bedeutet darum in seiner physischen Kundgebung
die Bewegung, Tätigkeitssinn, Forschergeist, Energie, Strebsamkeit
; Verlangen nach Wechsel und Veränderung, nach buntem Erleben;
im schlechteren Sinne dann die Wankelmütigkeit, Willensschwäche, Begehrlichkeit
, zügellose Wünsche.

So stellt dieses Guna die Gegenseite von Tamas vor.

Zwischen beiden Extremen aber steht vermittelnd Sattwa, die Tendenz
zum Ausgleich der Gegensätze, die Schöpferin der Harmonie, die

*) Wenn daher die drei Gunas „Rajas, Tamas und Sattwa" öfter mit „Dumm
heit, Festigkeit und Weisheit* übersetzt werden, so ist das ganz unvernünftig.

Zemralblatt für Okkultismus. Jhrg, TV. 8


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