Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
4.1910/11
Seite: 117
(PDF, 173 MB)
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zurückgewiesene Bewerber erschlug seinen glücklicheren Bruder. Die Frau, um die
sie stritten, war Moo.

Wir beschränken uns darauf, noch eine Reihe anderer Berührungspunkte
zwischen beiden Kulturen kurz aufzuzählen. Die Ägypter pflegten als die Geburtsstätte
ihrer Götter den Westen, also die Richtung auf die „Neue Welt" hin, zu bezeichnen
. Im Grabe Cohs fanden sich laut chemischer Untersuchung dem Toten
beigegebene Überreste eines menschlichen Herzens — ein Brauch, der wieder bei
den Ägyptern erkennbar wird. Das Krokodil war in der Maya- wie in der ägyptischen
Kultur als heiliges Tier angesehen. Eine von de Plongeon ausgegrabene
merkwürdige Statue zeigt den einen Arm kürzer als den andeern, gerade wie die
Bilder von Thoth, dem Lehrer der ägyptischen Isis. In Ägypten wurden, um das
Land vor Trockenheit zu retten, Mädchen in den Nil geworfen; in Chichin wurden
sie im gleichen Falle in Quellen ertränkt. Mayas und Ägypter begannen ihr neues
Jahr um Mitte Juli und beide hatten Zeitperioden von vier Jahren. Bei den Ägyptern
hieß es, daß der Mensch aus einer Töpferscheibe aus Ton geschaffen sei; die jetzt
in Madrid befindliche Troanohandschrift, ein altes Mayabuch, zeigt die Erschaffung
des Menschen aus Ton. Bei den Mayas wie bei den Ägyptern galt das Mutterrecht
in der Erbfolge und Abstammung. Einige dieser Berührungspunkte würden sich unschwer
aus gleichartigen Verhältnissen in Yucatan und in Ägypten erklären lassen;
immerhin bieten die Aufstellungen de Plongeons doch genug des Beachtenswerten,
um so mehr, als gewisse Verwandtschaften zwischen^den Skulpturen von Chichin
und den ägyptischen sich kaum leugnen lassen. Auch kann man Comyns Beaumont
nicht so unrecht geben, wenn er die bekannten Züge Ramses II. für einen typischen
Indianerkopf erklärt.

Telepathische Todesnachricht. Prof. Dr. G. Jaeger (der bekannte Woll-
Jaeger) schreibt in seinem „Monatsblatt* Aprilnummer 1910 Folgendes: „Dem Aufsatz
über Gedankenlesen in der Märznummer, wobei am Schluß über die telepathischen
Todesansagen auf das Buch Flammarions hingewiesen wurde, ist schon am 3. März
eine tragische Bestätigung in unserem eigenen Kreise geworden bei dem Tode
unseres langjährigen Mitarbeiters Robert Seuffer, Pfarrer a. D. — Früh 3 Uhr
(um welche Zeit eben Robert Seuffer im Todeskampf lag) wurde sein zweitjüngster
Sohn, gegenwärtig einjähriger Unteroffizier in der Garnison Weingarten, so wie üblich
durch Rütteln am Fenster seines ebenerdigen Schlafzimmers geweckt. Da das
Wecken erst auf 6 Uhr bestellt war, so stand er auf, und da er niemand fand, zog
er sich ganz an und blieb auf in der sicheren Erwartung, daß ihn eine Nachricht
vom Elternhaus treffen werde.

Früh 6 Uhr wurde bei dem ältesten Sohn des Verstorbenen, der gegenwärtig

das Polytechnikum in Karlsruhe als Schüler besucht, zweimal heftig geklingelt; beim

Öffnen der Türe fand er niemand, auch im ganzen Haus war niemand auf. Er zog
sich deshalb an und bljeb auf, ebenfalls in der bestimmten Überzeugung, er werde

eine Nachricht erhalten.

Auch in Stuttgart wurden zwei Personen, die dem Verstorbenen nahe standen,

gemahnt, und um 61 3 Uhr fand man unseren Mitarbeiter als noch teilweise warme

Leiche."

„So hat der Dahingegangene", schreibt Prof. G. Jaeger, „noch durch seinen Tod
in unserem Blatt ein Denkmal dafür gesetzt, daß wir stets im Dienste der Wahrheit
und der Tatsachen tätig sind."

In einer Fußnote berichtet hierzu noch Prof. G. Jaeger: „Mein Hausarzt
Dr. Gochrum sagte mir bei der Mitteilung des Obigen, beim Tode seines Vaters
sei dieser seinem ältesten Bruder erschienen."

Dieses telepathische Fernwirken Sterbender und eben Verstorbener ist eine altbekannte
Tatsache, im Volksmunde heißt es das ^Anmelden". Jeder Bauer kennt


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