Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
4.1910/11
Seite: 122
(PDF, 173 MB)
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Geographie, Latein und Anatomie treibt und zugleich plattdeutsch spricht mit seiner
Amme, an deren Brust er noch immer genährt wird! Ist das nicht ein Schwindel?
Ein Märchen? Doch nicht! Leonhardt Adelt hat soeben in einem Hamburger Blatt
die beglaubigte historische Erinnerung an dieses Wunderkind wachgerufen.

Der gelehrte Säugling hieß Christian Heinrich Heineken und war geboren zu
Lübeck am 6. Februar 1721. Nur vier Jahrre währte sein Leben, aber sein Ruhm
drang weit. Seine ehrgeizigen Eltern, der Maler Paul Heineken und seine aus
Oesterreich stammende Frau, sowie der Lehrer des Wunderkindes, Christian von
Schöneich, erlebten es, daß König Friedrich IV. von Dänemark sich das Wunderkind
, das damals drei Jahre zählte, eigens kommen ließ, um in einer zeremoniellen
Audienz die Gelehrsamkeit dieses unglücklichen Naturwunders kennen zu lernen.

Der kleine Christian war körperlich so schwach, daß er kaum gehen konnte,
und wurde auch damals noch von der Amme an der Brust genährt.

Zwischen seinen gelehrten Reden verlangte er mehrfach nach ihr. Es muß einen
seltsamen Anblick geboten haben, das Knäblein saugen zu sehen, das im nächsten
Augenblick über Kirchengeschichte oder Staatswissenschaften sprach und alles mit
lateinischen Zitaten verbrämte.

Adelt erzählt, das frühreife Kind habe den Tod ruhig erwartet. Sterbend verlangte
es nach dem Skelett, an dem es Anatomie studiert hatte, sprach über Fragen
der Unsterblichkeit und der Erlösung und verschied mit den Worten: Herr Jesu
Christ, nimm meinen Geist auf!".

Die Lebensgeschichte des Wunderkindes ist verbürgt und durch ein genaues
Tagebuch seines Lehrers niedergelegt. Auch im Konversationslexikon ist Christian
Heineken als das merkwürdigste Beispiel der Frühreife angeführt.

Der Okkultist glaubt aber, daß sich diese „Frühreife* eher durch Reinkar-
nation oder Medialität erklären läßt; deshalb führten wir diesen seltsamen Fall an.

Der Tod und die Schätze der Inkas. Seit den Tagen Pizarros wollen
die Gerüchte nicht verstummen, die in Peru von unermeßlichen Schätzen erzählen,
die vor der Gier der Eroberer an versteckten Plätzen geborgen wurden. Die Sage
berichtet von gigantischen Smaragden, die so groß wie Menschenköpfe sind, von
goldenen Schilden und Sonnenrädern und von riesigen Bergen aus purem Goldstaub
. Das größte der verborgenen Schatzhäuser der Inkas von Peru vermutete
man in den Anden bei Lima. Hunderte von Schatzgräbern haben ihre Gier mit
dem Tode bezahlen müssen. Ein Engländer, der lange Jahre unter den peruanischen
Indianern gelebt hat, brachte nun kürzlich die Kunde von einer Überlieferung unter
ihnen, die von einer kostbaren Statue erzählt, die die alten Inkaherrscher errichtet
haben sollten, und die den Weg nach den verborgenen Schätzen weisen sollte.
„Wohin der Pfeil fällt, da liegen die Schätze der Inkas", so berichteten dem Engländer
die Häuptlinge der Indianerstämme, aber wo diese Statue sich befinde und
was der Pfeil bedeute, wußten sie nicht zu sagen. Aber wunderbar genug: sie ist
vorhanden.

Im Kloster St. Augustine bei Lima befindet sich eine alte Statue des Todes,
an die sich eine Sage knüpft, die den Überlieferungen der Indianer in ganz merkwürdiger
Weise entspricht. In den Archiven des Klosters, das einst von den Patres
gegründet worden sein soll, die Pizarro begleiteten, finden sich Berichte, die die
Archäologen zu der Überzeugung gebracht haben, daß diese Statue der Hauptbestandteil
einer Reihe von Zeichen sei, die den Weg zu den geheimen Schätzen
zeigen. Man hoift mit Hilfe der klösterlichen Dokumente die Stelle feststellen zu
können, von der die Spanier sie einst entfernten, und man hofft weiter, daß, wenn
sie dort wieder aufgestellt ist, das Geheimnis sich lösen wird. In all der Zeit, in
der sich die geheimnisvolle Statue im Kloster St. Augustine befindet, so berichtet
der „New-York American", hat sie fortgesetzt Ursache gegeben, daß die Legende


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