Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
4.1910/11
Seite: 123
(PDF, 173 MB)
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nicht zum Schweigen kam. So erzählt man, daß vor 150 Jahren die Statue eines
Tages in demselben Augenblick umgefallen sei, als ein Pater namens Francesco
vorüberging. Der Pfeil durchbohrte sein Herz. Vor einigen Jahren glaubte ein
anderer Pater auf Grund der alten Pergamente des Klosters, daß das Geheimnis
sich im Innern der Statue befände. Er versuchte, dem alten Holze, aus dem sie
geschnitten ist, mit der Axt zu Leibe zu gehen, fiel in die Spitze des Pfeiles und
wurde getötet.

Jetzt, wo durch die Verbindung zweier ganz verschiedener Untersuchungsmethoden
die verhängnisvolle Statue zum eigenartigen Gegenstande aller Aufmerksamkeit
geworden ist, hat sich die Wissenschaft näher mit ihr beschäftigt und festgestellt
, daß es ein Kunstwerk von hoher Bedeutung ist. Die Anatomiekenntnisse
des alten Künstlers, der diesen »Tod" schuf, haben auf bewunderungswürdiger
Höhe gestanden. Der „Tod" hat eine Höhe von 5 Fuß 10 Zoll englische Maß und
stellt eine Art lebende Mumie dar, die Muskeln und Knochen zeichnen sich unter
der vertrockneten Haut auf eine ganz vollendete Art ab. Der Pfeil des Bogens,
den er emporhält, scheint mit Hilfe eines verborgenen Mechanismus „abschießbar"
gewesen zu sein und dieser Umstand ist ein weiteres Argument für die These, daß
da, „wo der Pfeil hinfällt, der Schatz der Inkas liege."




Briefkasten.

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Anfragen, deren Beantwortung von allgemeinem
Interesse ist, werden hier erledigt.














F. R. Dresden. Ihre Frage: „Was muß man tun, um sich die Fähigkeit
der Rückerinnerung an frühere Inkarnationen zu verschaffen?" dürfte
sich so mancher Leser theosophischer Schriften gestellt haben.

Zufälliger Weise besuchte mich dieser Tage ein geborener Mystiker, der sich
in dieser Inkarnation bereits seit seinem vierten Lebensjahr an frühere Erdenleben
zurückerinnert und auf etwa zehn Inkarnationen zurückschaut. Dem legte ich Ihre
Frage vor.

Hier seine Antwort: „Langsam geht das Wachstum der Seele vor sich. Es
ist ein weiter Weg, bis der Mensch erwacht, d. h. sich seiner früheren Daseinsformen
erinnert. Die Erhebung der Seele durch ausübende Kunst, Philosophie und ernste
Wissenschaft, die Meditation, ein reiner Lebenswandel, religiöses Streben und Taten
der Barmherzigkeit, das alles sind nur Vorstufen und Vorübungen, um dann in
einem darauffolgenden Leben nicht mehr bloß ein Dichter, Künstler oder Priester,
sondern selbst die Verkörperung eines Ideais zu werden. Der Mensch tritt dann
als Held, Heros oder Prophet auf. Er kämpft für die Wahrheit, er verläßt die
Wahrheit nicht, sondern stirbt eher. Dieser Opfertod prägt sich der Seele
unauslöschlich ein. Weil solch ein Heros die Wahrheit um keinen Preis verließ,
so verläßt nun auch die Wahrheit ihn nicht nach seinem Tod. Er lebte und starb
für die Wahrheit, nun lebt die Wahrheit in ihm weiter. Von da ab beginnt
die Fähigkeit des Rückerinnerns. Die Heldentaten im Dienste der Wahrheit und
Menschlichkeit sind die Ruhepunkte, von welchen aus die Seele zurückschaut auf
ihre früheren Inkarnationen."

Auch im Leben Gautama Buddhas finden wir Ähnliches. Die Erleuchtung
kam über Buddha, als er den festen Entschluß faßte, für die ganze Menschheit den
Weg der Befreiung zu suchen. Heldenhaft hielt er allen Versuchungen stand —
„da öffnete sich ihm das innere Auge."

Frau A. R. in Stettin. Wenn gewisse „Gelehrte" sagen: „Das Dasein Gottes
sowie die Unsterblichkeit der Seele ließen sich nie beweisen", so ist damit noch keinesfalls
bewiesen, daß Gott nicht existiert oder daß es keine Unsterblichkeit der menschlichen


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