Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
4.1910/11
Seite: 171
(PDF, 173 MB)
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erscheinen nämlich mit Ausnahme von 0 und 3 mitunter die Planeten
als „rückläufig", d. h. entgegengesetzt der zodiakalen Reihe sich bewegend
, oder auch als „stationär", d. h. scheinbar stillstehend.*)

Als kleiner Aspekt zwischen zwei Planeten hat auch die parallele
Deklination (P. oder ||) Geltung, d. h. ihr gleicher Abstand nördlich oder
südlich vom Äquator.

Jede Planetenbahn schneidet die Ekliptik in zwei Punkten, „Knoten"
genannt, deren Verbindungsgerade die „Knotenlinie" heißt. Die Knotenpunkte
stehen in genauer Opposition. Der Knoten, durch welchen ein
Planet von Süden nach Norden geht, heißt der „aufsteigende" Knoten
und dessen Bogenabstand vom Frühlingspunkt (0° T) nach Osten zu
gemessen die Länge des aufsteigenden Knotens. In der Astrologie
werden bisher nur die Knoten der Mondbahn berücksichtigt und im
Horoskop als „Drachenkopf (<Q>)" und „Drachenschwanz (ü) verzeichnet.

Sämtliche Planetenorte mit ihren Längegraden, Deklinationen usw.,
sowie auch Drachenkopf und Drachenschwanz werden mit Hilfe der
Ephemeriden ermittelt, die im technischen Teile dieses Kursus behandelt
werden.

Von manchen Astrologen wird die Ansicht vertreten, die Veränderungen
im irdischen Leben seien nicht die Folgeerscheinungen
der Konstellationen, sondern die Sterne des Himmels seien nur „die
Zeiger an der großen Weltenuhr", durch die den Menschen die Ereignisse
auf Grund einer vollständigen Analogie verkündet werden. Indessen
muß dem naturwissenschaftlich Denkenden, der gewohnt ist,
Ursachen und Wirkungen zu verknüpfen, dies etwa so erscheinen, wie
wenn ein Astronom behauptete, die Erscheinung der Protuberanzen sei
nicht die Ursache der gleichzeitig beobachteten Erdströme, sondern die
Sonne bringe jene nur hervor in Analogie zu diesen, oder gar um die
Erdströme „anzuzeigen". Die Urauffassung, daß die Planetarkräfte die
Vollstrecker des obersten Gesetzes seien, ist die einzig befriedigende.

Die Wirkung der Gestirnstrahlung auf das menschliche Schicksal
wird sowchl vom Spiritisten wie auch vom modernen Psychologen bestritten
; der erste ist überzeugt, daß wir von den unsichtbaren Geistern,
und der letztere, daß wir von der sichtbaren Umgebung beeinflußt, ge-

*) Denken wir uns nämlich einen äußeren (oberen) Planeten ganz stillstehend
zwischen der Erdbahn und der Himmelskugel, so scheint uns der Panet auf dieser
fortzurücken, wenn wir uns, ohne es zu empfinden, fortbewegen, und zwar nach entgegengesetzter
Richtung. Ist in der Erdbahnhälfte, die dem Planeten zunächst
liegt, die westöstliche Bewegung der Erde von links nach rechts gerichtet, so
scheint der Planet sich am Himmel von rechts nach links zu bewegen; in der
anderen Erdbahnhälfte hat aber dann die Erde eine Bewegung von rechts nach links,
weshalb in dieser Zeit sich der Planet von links nach rechts wenden muß. Diese
scheinbare Bewegung eines Planeten mit der wirklichen verbunden erklärt alle
Besonderheiten der scheinbaren Planetenbahnen, wie Stillstände, Rückgänge und
Schleifen, die für das alte System ein unbegreifliches P'itsel sein mußten.


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