Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
4.1910/11
Seite: 226
(PDF, 173 MB)
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fremd und durch hunderte von Meilen getrennt, die gleiche Gestalt zum
Gegenstand ihrer Novellen gewählt hatten und bis zu einem gewissen
Punkt, wo die Parallelen aufhörten und der Ausgang ein gegensätzlicher
war, das Thema in gleicher Weise behandelten. Und was noch eigentümlicher
war, in ihren beiden Werken hatten sie den führenden Charakteren
die gleichen Namen beigelegt, so daß die Namen in Miß Aleotts
Novelle eine Abänderung erfahren mußten, nach welcher eine Veröffentlichung
dieses Buches nichts mehr im Wege stand."

„Meine Ausführungen möchte ich mit einer Bemerkung, welche
ich vor einiger Zeit in Boswell's Johnson fand, beschließen. „Voltaire's
Candide ähnelt in seiner Anlage und Durchführung in auffallendster
Weise derjenigen Johnson Rasselas, und zwar derart, daß ich Johnson
sagen hörte, daß, wenn die Werke nicht in so kurzem Zwischenräume
erschienen wären, der eine Nachahmung vollständig außer Frage stellt,
ein Leugnen, daß, das Schema des letzt herausgegebenen Werkes demjenigen
des anderen entlehnt worden sei, vergeblich gewesen wäre."

Die beiden Autoren waren durch Meilen und Abermeilen von einander
getrennt und ein Meer dehnte sich zwischen ihnen aus."

* *

Welche Schlüsse lassen sich schon aus diesen beiden Fällen ziehen!
Wer wird hierbei nicht auch an unsere drahtlose Telegraphie erinnert?
Eine Expansionsmöglichkeit unserer Gedankenkräfte in ungeahntem Maße
ist hier unverkennbar. Dürften nicht auch Verbrechen auf solche Fernwirkungen
zurückzuführen sein? Wo die Gedanken ungehindert ihrer
Quelle entsteigen, sich entfalten, ausstrahlen und auf Grund des Wellengesetzes
ihre Bahnen verfolgen können, um sich da zu senken, wo sie
aufnahmebereite Geistesbatterien finden, braucht es nicht Wunder zu
nehmen, wenn der Einfluß auf die Empfänger ein entsprechender ist.
Dies gilt im guten wie im bösen Sinne. Nehmen wir z. B. die Schundliteratur
und ihre verderbliche Wirkung, ihr gleichzeitiges Erstehen und
Gedeihen an den verschiedensten Orten der Erde. Die Gedankenhäftlinge
entweichen den Geisteszellen des einen Erzeugers, um diejenigen
eines anderen Autoren, womöglich weit jenseits des Ozeans, zu bewohnen
und mit ihrer teuflischen, ungehinderten Gestaltungskraft zu erfüllen
, so daß er sie lediglich als Erzeugnisse seines Geistes betrachtet.
Und die Wirkung dieser Erzeugnisse? Sie braucht nicht allein von einem
jeglichen Heftchen, das von Hand zu Hand ging, zu kommen. Durchaus
nicht. Wo tausende solcher Gedankenhäftlinge entweichen, ist die
Atmosphäre schon so mit ihrer verderbten Materie geladen, daß eine
Entladung allein dieser Kreuz- und Quersendungen von entsprechender
Wirkung sein muß, und- just diese Geistesbatterien treffen die, welche für
solche Botschaften besonders anziehend und aufnahmebereit sind, ohne
daß eine tiefgründige Moral Halt gebietet und solche Gedankenaus-


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