Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
4.1910/11
Seite: 253
(PDF, 173 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1910/0259
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schrieben: „ 1908 wird für Sie einschneidend; 1909 dürften sie schwerlich überleben".
Ich war also in Bezug auf 1908 gewarnt! was konnte ich machen, daß mir ein
Prozeß mit meinem hiesigen Drucker und einer mit dem Drucker in Basel, ferner
ein endloser Prozeß mit dem Verleger in Dresden und eine schwere Enttäuschung
mit meinem Verleger hier aufgenötigt wurde! Was konnte ich machen, daß ich
im Jahre 1909 zuerst eine Venenentzündung bekam; an die sich eine Lungenentzündung
mit 8 Tage anhaltendem blutigem Auswurf anschloß und darauf eine
Gallensteinkolik folgte? Das war im bayrischen Gebirge.

Nachdem ich mich in Reichenhall erholt hatte, wurde mir kurz vor Abgang
des Zuges mein sämtliches Gepäck auf dem Bahnhofe gestohlen. Daß ich es
wiederbekam und eben noch recht in den abgehenden Zug schlüpfte, war zwar
auch kein „Zufall", aber zu Hause traf mich ein Schlaganfall (der zweite seit 1895).
Willenlos lag ich da und wurde gesund gebetet. Nun heißt es in dem Artikel:
„Der sich selbst Bezwingende bezwingt auch sein Schicksal; es wird machtlos
gegen ihn!"

Genau so spricht ein mir wohlbekannter Herr, dem es recht gut geht!
Alle diese Menschen, denen es gut geht, glauben, daß sie an dem guten Schicksale
schuld seien.

Wer ein Leben hinter sich hat voll Enttäuschungen, voll Krankheit, Arbeit
und Mißgeschicken aller Art, der glaubt nicht nur, sondern der weiß, daß der
Mensch ein Spielball ist von unbekannten Einwirkungen! Und wenn er schließlich
jedem Wunsche den Nachsatz zufügt: „Herr, nicht wie ich will, sondern wie Du
willst", so kommt er eher zum Ziele, als wann er glaubt, er könne sein Geschick
leiten!

Stuttgart, im Juli 1910. August Zöppritz.

Ich habe auf meine Ausführungen zahlreichen Widerspruch erwartet und gefunden
, wiewohl auch gerade Persönlichkeiten, deren Urteil hohen Wert besitzt,
ihnen ihre volle Zustimmung schenkten. Von den Entgegnungen, die diese Apologie
des esoterischen Satzes „Der Weise regiert die Sterne" erfuhr, war für mich
die gewichtigste und beredtste* die eben mitgeteilte des Herrn Zöppritz. Gerade
der Astrologe wird die Arbeiten Arthur Zieglers und seines Schülers besonders zu
würdigen wissen, und wenn daher ein solcher Forscher für das Problem eines freien
Willens oder einer absoluten kosmischen Untertänigkeit eine Antwort als Urteil
aus seiner Erfahrung gefunden glaubt, so ist diese doppelt beachtenswert. Anderseits
aber muß man gerade über diese Art von Fatalismus bei einem modernen
Forscher verwundert sein, der mit seinem Lehrer bereits den Weg experimenteller
Feststellung der Gehirnstrahlun/j als physikalische Energien mit Erfolg betreten
hat. Man fragt sich: wenn man weiß, daß Kälte in einer bestimmten Höhe den
Touristen bedroht, ist es* dann nicht möglich, daß er sich mit warmer Kleidung versieht
? Oder der Elektrotechniker, der weiß, daß ein unisolierter Draht ihn gefährdet
, vermag der nicht seine Hände zu schützen ? Wir werden nicht behaupten»
daß der Tourist imstande sei, durch Klugheit oder Willensstärke die Gletscherkälte
zu vernichten; auch nicht, daß der vom elektrischen Strom bedrohte Ingenieur
die feindliche Kraft des Drahts im Momente des Unglücks durch einen Willensakt
annullieren könnte. Wohl aber können sich beide schützen, d. h. durch bewußte
Mittel die schädlichen Wirkungen paralysieren. Und vom Vergleich auf die Tatsache
übergehend, müssen wir ebenso unserer vollen Überzeugung Ausdruck geben,
daß der an Selbstbeherrschung gewöhnte Mensch, auch ohne nach wissenschaftlicher
Methode die „astralen" und „mentalen" Emanationen der Gestirne samt ihrer
Wirkung auf die menschliche Konstitution bewußt erforscht zu haben, mit der Kraft
seiner innerlichen Erkenntnis oder Intuition fähig ist zur jeweiligen Gestirnkonstellation
und ihren Wirkungen auf ihn die notwendigen paralysierenden Kräfte zu


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