Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
4.1910/11
Seite: 316
(PDF, 173 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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III. Haben Sie selbst nichts derartiges erlebt, so können Sie vielleicht aii9
dem Kreise Ihrer Verwandten oder Bekannten etwas berichten?

Bei der Beantwortung empfehlen wir, folgendes zu beachten:

1. Es ist erwünscht, daß alle Ahnungen, Anzeichen, Vorerlebnisse und ebenso
ihr Eintreffen nach Ort und Stunde aufgeschrieben und sofort berichtet werden,
und darauf das Eintreffen besonders.

2. Von großem Werte ist es,, Ahnungen, Anzeichen und Vorerlebnisse vor dem
Eintreffen Verwandten und Bekannten zur späteren Bestätigung mitzuteilen.

3. Berichte über lange zurückliegende Ereignisse gewinnen sehr durch Belege,
(Briefe, Tagebuchnotizen, Telegramme u. a.) und durch genaues Zeugnis anderer
Personen, deren Name und Wohnung angegeben sind.

4. Es ist erwünscht, den Bericht in den Tatsachen so genau wie möglich zu
fassen und alle, auch scheinbar nebensächlichen Umstände und besonderen Begleiterscheinungen
in Empfindung, Gefühl, Gesicht und Gehör — jedoch ohne Erklärungsversuche
— anzugeben.

Da zur Klärung und Ergänzung einer übersichtlichen Darstellung der seltsamen
psychischen Erscheinungen jede Antwort (auch wenn jede Frage mit „nein"
beantwortet werden muß) unentbehrlich ist, so bitten wir die verehrten Leser herzlich
und dringend um gefl. Antwort (und eventl. Zeugenangabe) mit Namensunterschrift
, Standes- und Wohnungsangabe (auch der Zeugen) und Eiezeichnung der
Zeitschrift, die den Aufruf vorlegte. Deshalb möchte keiner der verehrten Leser
denken, auf eine Antwort mehr oder weniger komme es nicht an; sein Beitrag sei
nicht bedeutend genug, um gelesen und registriert zu werden, oder er müsse seine
intimsten Erfahrungen mit heiliger Scheu verbergen und dürfe sie nicht profanieren
und nüchterner, kritischer Untersuchung preisgeben. Dagegen bemerken wir, daß
wir jede Mitteilung auis genaueste prüfen und in ihrer Weise bei der Verarbeitung
des gesamten Materials gebührend zu berücksichtigen uns bemühen, worüber bis
zum Abschluß jährlich Nachricht gegeben wird. Ferner weisen wir darauf hin, daß
Name, Stand und Wohnung der verehrten Einsender wie Zeugen im wissenschaftlichen
Interesse erforderlich sind, denn wir möchten keine Mitteilung als wertlos
beiseite legen, solange wir noch die Möglichkeit gründlicher Aufklärung haben. Dazu
versichern wir aber nachdrücklich, strengste Verschwiegenheit zu beobachten
und Namen nur im Einverständnisse mit den Beteiligten (soweit die Berichte die
erwünschte Erlaubnis enthalten) zu veröffentlichen. Zur Hebung aller anderen Bedenken
erinnern wir daran, daß unsere Arbeit keineswegs wissenschaftliche Spielerei
oder geschäftliche Unternehmungslust bedeutet, sondern uneigennützig im Dienste
wahrer Aufklärung steht und deshalb mit Recht als ernst und in gewissem Sinne
heilig gilt und würdig der Sympathie aller edeldenkenden und vorurteilsfreien, vorwärtsstrebenden
Volks- und Menschenfreunde

Zwar wissen wir, daß ein Gesuch wie das vorliegende nicht zum ersten Male
an eine große Leserzahl Deutschlands tritt, denn vor Jahren gingen von München
und Berlin von anderer Seite Rundfragen aus. Daß wir dennoch unseren Aufruf
durch die deutschen Länder schicken, hat besondere Gründe. Einmal wurden jene
Rundschreiben nicht ausreichend verbreitet, um ein möglichst zutreffendes Bild der
okkulten Phänainene gewinnen zu helfen, und dann war bis vor kurzem das allgemeine
Interesse nicht so lebhaft, so daß jene Unternehmen nicht gefördert wurden.
Nicht zum wenigsten leitet uns aber der Gedanke, daß so außerordentlich wichtige
Probleme eine mehrseitige Erörterung und einen ehrlichen, sachlichen Meinungsaustausch
im Interesse gründlicher Forschung dringend erheischen.

Zum Schluß erlauben wir uns, die verehrten Leser nochmals herzlich um
aufrichtige Beantwortung des Rundschreibens zu bitten (auch wenn verneinend) und
sagen für freundliche Anteilnahme zunächst hierdurch unsern wärmsten Dank; wir
können die zur Beantwortung nötige Mühe und Selbstüberwindung vieler sehr wohl


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