Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
4.1910/11
Seite: 378
(PDF, 173 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1910/0384
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Unsere verehrten Leser, die gleicher Ansicht sind, ihre Adressen rechtzeitig, d. h.
bis Ende April 1911, uns zukommen zu lassen, vielleicht mit der Anmerkung, für
welche speziellen Gebiete des Okkultismus dieselben besonderes Interesse haben,
beziehungsweise welche Experimentalstudien sie zu machen wünschen. Auf diese
Art und Weise würden Studiengruppen entstehen, die, wenn mit Ernst geführt, im
Laufe der Zeit Bedeutendes leisten könnten.

An alle Freunde der Astrologie. Noch immer laufen bei der Schriftleitung
des „Zentralblattes für Okkultismus" Anfragen ein nach der Adresse des im
Artikel „Zur Sterndeutekunst44 (Briefkasten des Juliheftes 1910, Seite 59 und 60) unter
der Chiffre „J" bezeichneten Astrologen. Herr „J" ist leider mit dem am 29. August
1910 in Krakau verstorbenen Herrn Maryan Jarocki identisch, dessen Todesnachricht
im Oktoberheft (Briefkasten Seite 251 und 252) zu finden ist. Wir bitten also
davon Kenntnis zu nehmen und empfehlen gleichzeitig bezüglich aller Auskünfte
zur Erlangung eines wissenschaftlichen Horoskopes den „Kosmos" (Verein deutscher
Astrologen). Sowohl Herr G. Reinhardt, prakt. Arzt, Bremen, Am Wall 194, als
Vorstand des Kosmos, als auch die Schriftführerin Frau G. Boyle, Mainz, Rheinallee
11, erteilen gern jegliche Auskunft und versenden kostenlos das Flugblatt
des „Kosmos". Des weiteren wollen wir bei dieser Gelegenheit darauf hinweisen,
daß die Schriftleitung mit der Aufnahme oder Ablehnung alier im „Zentralblatt für
Okkultismus" erscheinenden Annoncen nichts zu tun hat (dies ist Sache des Verlages
), deshalb auch unsererseits keine Garantie für die Reellität der Ankündigungen
übernommen werden kann. Daß ein ordentlich durchgearbeitetes Horoskop keine
Dutzend- oder Schablonenarbeit sein darf, ist wohl unsern Lesern klar; darum sind
die allzu billigen Offerten mit Vorsicht zu betrachten. Gute, gründliche Arbeit kann
niemand zu Schleuderpreisen leisten. Dies zur allgemeinen Richtschnur. Was von
marktschreierischen ausländischen Offerten zu halten ist, darüber dürfte der „Kosmos
" die richtigen Aufklärungen geben; er sei deshalb nochmals als Auskunftsstelle
bestens empfohlen. (Die Schriftleitung.)

„Zufall oder Absicht.'4 Wiederholt wurde schon die Frage gestellt, ob
man nicht vermöge der Wahrscheinlichkeitsrechnung den mathematischen Beweis
erbringen könnte, daß ein „zufälliges Entstehen" der Welt ebenso ausgeschlossen
sei, als daß Goethes „Faust" dadurch entstehen könnte, wenn ein ungeheurer Setzerkasten
umgestürzt würde und die Lettern und andere Satzzeichen sich „zufällig"
in jener Reihenfolge ordnen würden, damit die unsterbliche Dichtung Goethes
„Faust" zustande käme. Nun hat Fritz Mauthner in seinem „Wörterbuch der Philosophie
" diese Frage ziemlich ausführlich behandelt und sagt darüber: „Die Un-
wahrscheinlichkeit für eine solche Herstellung des „Faust" ist wirklich ungeheuer
groß, größer als die Phantasie sich vorstellen kann. Auch, wenn man die übertolle
Annahme, die Lettern könnten sich im Räume auch noch nach Zeilen ordnen, bei
Seite läßt und an die Wahrscheinlichkeit eines unendlich günstig liegenden Extrazufalls
denkt. So etwa: Eine deutsche Schreibmaschine gelangt in die Hände eines
Chinesen, der von der deutschen Sprache und den deutschen Buchstaben keine
Ahnung hat, der aber unverdrossen auf den Tasten herumtippt, wochenlang oder
monatelang und die Maschine auch sonst richtig bedient. Ich habe mir nun den
Spaß gemacht, die Wahrscheinlichkeit für den Zufall näherungsweise zu berechnen,
daß bei diesem blinden Umhertippen just Goethes „Faust" herauskomme. Auf
einige Dezimalstellen in der Mantisse des Logarithmus kommt es nicht an. Auch
habe ich großmütig die Wahrscheinlichkeit dadurch erhöht, daß ich meinen „Faust"
mit 100 oder 1000 Druckfehlern noch als „Faust" anerkannte; also 1000 günstige
Fälle anstatt eines einzig theoretisch geforderten annahm. Zum „Faust" sind ungefähr
300 000 Buchstaben nötig. Ich rechne (wegen der großen und kleinen Buch-


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