Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
4.1910/11
Seite: 455
(PDF, 173 MB)
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skeptische Welt das tut, solange wird für sie auch das Büro Julia nichts
anderes sein als eine Farce.

Nun aber auch ein paar Worte über Steads Gehilfen bei diesem
originellen Unternehmen, das die skeptische Welt nicht ernst nehmen
will. Als Stead das Büro Julia gründete, mußte er sich nach geeigneten
Hilfspersonen umsehen. Er brauchte dazu — wie er damals selbst angab
— »drei sensitive Personen von erprobter Zuverlässigkeit, begabt
mit verschiedenen Fähigkeiten. Die erste mußte die Gabe des natürlichen
Hellsehens besitzen, die zweite die der Trance-Mediumschaft und
die dritte die der automatischen Schrift. Alle diese Personen sind nötig
— fügte Stead ausdrücklich hinzu — um feststellen zu können, ob die
erhaltenen Mitteilungen echt sind, d. h. ob sie wirklich von Verstorbenen
herrühren.«

Die Frage ist nun die: Hat Stead die Hilfskräfte, die er hier aufzählt
, wirklich gefunden? Von der Beantwortung dieser Frage hängt
naturgemäß das Urteil, das wir über das ganze Unternehmen abgeben
werden, ab. Die Antwort, die ich nach meinen persönlichen Erfahrungen
auf diese Frage zu geben vermag, ist kurz folgende: Die Eindrücke, die
ich bei ein paar Sitzungen gewonnen habe, in denen ich Stead und
sein Hilfspersonal bei der Arbeit beobachten konnte — bei einer Arbeit,
wie sie eben der Betrieb eines so eigenartigen Büros mit sich bringt —
waren durchweg günstig. Denselben günstigen Eindruck empfingen ausser
mir auch ein paar erfahrene Sachverständige, die diesen Sitzungen anwohnten
. Von diesen Sitzungen hier einen Bericht zu liefern, dies möge mir der
Leser freundlichst erlassen. Solcherart Sitzungen bilden, wenn sie wirklich
erfolgreich sind, Erlebnisse, deren Schilderung sich der Oeffentlichkeit
schon darum entzieht, weil das, was man dabei zu hören bekommt,
meistens Dinge ganz intimer Natur sind, die nur für den Sitzungs-Teilnehmer
bedeutungsvoll sind. Es handelte sich ja hier nicht um äußere
Phänomene, sondern um Angaben eines im normalen Tagesbewußtseins-Zu-
stand befindlichen Hellsehers und Hellhörers, Ausschlaggebend für den Wert
einer solchen Sitzung ist für jeden das, was er von dem betreffenden
Hellseher zu hören bekommt. Da ich nun aber über das, was ich dort
zu hören bekam, keine Mitteilungen machen kann, so muß ich mich
hier darauf beschränken zu konstatieren, daß alles, was wir in diesen
Sitzungen aus dem Munde des betreffenden Hellsehers zu hören bekamen,
einen durchaus vertrauenerweckenden Eindruck machte, so daß man die
Ueberzeugung gewinnen mußte, daß man es hier mit der Schilderung
echter übersinnlicher Wahrnehmungen zu tun hatte.


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