Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
4.1910/11
Seite: 470
(PDF, 173 MB)
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Körper diesem Zwecke dienen, dann muß er mit gewissenhafter Sorgfalt
behütet werden, seine Umgebung muß schön und friedlich sein, keine
groben oder mißgetönten Vibrationen sollten die Atmosphäre in Unordnung
bringen; rohen und unzüchtigen Menschen sollte die Annäherung verboten
sein; seine Diät sollte nicht anregend sein, aber nahrhaft und frei
von allen Produkten der Gährung und Verwesung; sorgfältige physische
Erziehung soll ihm die Gesundheit erhalten. In den alten von Initiierten
der niederen oder höheren Mysterien geleiteten Tempeln konnte man
solche Körper finden — jene der vestalischen Jungfrauen oder Sybillen.
Diese Jungfrauen waren ursprünglich junge Mädchen, die mit äußerster
Sorgfalt im Inneren der Tempel aufgezogen wurden und nur mit solchen
in Berührung kamen, die rein und edel waren; und eine solche Jungfrau
wurde als Mittel für den Verkehr ausgewählt. Auf einem Stuhle sitzend,
der vom irdischen Magnetismus isoliert war, verließ das Mädchen ihren
Körper — falls eingeübt, dies nach Willen zu tun — oder sie wurde in
Trance versetzt, worauf ein Meister oder ein höherer Initiierter Besitz
von ihrem Körper nahm und durch denselben die zum Studium versammelten
Jünger belehrte. Dies war die bevorzugte Art der Unterweisung bei den
Alten und es war eine gute Methode, da sie nur eine geringe Störung
der normalen physischen Kräfte verursachte. Es ermöglichte einem höheren
Wesen die Benutzung eines Vehikels, während die Vestalin keiner größeren
Störung unterworfen war als der des gewöhnlichen Einschlafens. Dies
war auch die Art und Weise, wie Pythagoras in mehr als einem Leben
seinen Jüngern den Unterricht zu erteilen pflegte.

Heutzutage wird ein solcher Organismus als der eines Mediums
angesehen, und der Mangel an Kenntnis brachte eine Herabwürdigung
dieses Amtes mit sich; ein sensitiv geborener Mensch wird belehrt, sich
passiv zu verhalten, und er gestattet anderen ihn in Trance zu versetzen
sowie daß von seinem Körper Besitz ergriffen werde, ohne die Cubität zu
kennen, die ihn gebrauchen wird, bar von Urteilsvermögen oder Selbstverteidigungskraft
. Diese Menschen verunreinigen gewöhnlich ihren Körper
durch Fleisch oder Alkohol-Genuß, kommen mit allerhand Leuten ohne
jeden Unterschied in Berührung, gestatten einem jeden mit ihnen zu
»sitzen« und leben in vulgärer Umgebung. Die Resultate sind dementsprechend
gering oder abstoßend. Das Medium kann deshalb nicht
getadelt werden, es ist die Unwissenheit, die zu solchen Zuständen führt.

Wird Mr. Stead imstande sein, den Plan, den er und seine astrale
Freundin Miß Arnes — Julia — sich vorgelegt haben auszuführen, dann
wird er auch die Medianität auf einer viel höhere Stufe erheben, wird
Sensitive vor schädlicher Umgebung bewahren und wird sein »Seance-
Zimmer« vor unerwünschten Eindringlingen sowohl der physischen
als auch der astralen Welt beschützen. »Julias-Bureau« ist der erste Versuch
in unseren Zeiten, um systematische und sorgfältig gehütete Verkehrswege
zwischen den Lebenden und »Super-Lebenden« längs dieser besonderen


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