Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
4.1910/11
Seite: 575
(PDF, 173 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1910/0581
— 575 —

So hoch steWe ich — nach den indischen Lehrern — die Astrologie.

Ich bitte Herrn A. Zöppritz sich also zu überzeugen, daß der Widerspruch in
»Wie ich mein Selbst fand« demnach nicht so kraß ist, wie er ihn aufgefaßt hat, und
reiche ihm mit herzlich theosophischem Oruße die Hand.

München, Ende Januar 1911.

Helene von Schewitsch.

Sehr geehrte Schriftleitung!

In der Januarnummer des Zentralblattes schreibt Herr Zöppritz von einem
Widerspruche in dem sonst wertvollen Buche der Frau Schewitsch, über welchen die
betreffende Autorin keinen Aufschluß geben konnte, weil Krankheit sie verhinderte.
Ich erlaube mir für die theosophische Schwester einzutreten und mit wenigen Worten
diesen Widerspruch zu lösen. »Nur allein wir selbst bestimmen unser Schicksal« ist
ein vollständig wahrer Satz, wenn er richtig verstanden wird, und widerspricht keineswegs
der Bewahrheitung eines Horoskops. Es ist derselbe Satz, den der deutsche
Dichter Otto Kinkel schon lange vorher formulierte, als er schrieb: »Sein Schicksal
schafft sich selbst der Mann« oder das deutsche Sprichwort: »Jedermann ist seines
Glückes Schmied. «

Um die Wahrheit aller dieser Aussprüche richtig zu verstehen, muß man eben
unsere theosophische Lehre der Reinkarnation kennen. Wir selbst,, die wir unser
Schicksal uns schaffen, sind nicht diese physische Persönlichkeit, deren Horoskop bei
der Geburt zu großen Linien unser Leben angibt; wir sind dasjenige, was durch viele
Lebensläufe hindurchzieht und in dem vorhergehenden Leben das vorliegende bestimmt
und vorbereitete. Ja, in dem Intervalle zweier Lebensläufe bilden und bauen wir an
unserem zukünftigen Schicksale, wie schon Plato es in Form einer Fabel uns vorträgt.

Natürlich können wir kein Schicksal gestalten, das wir nicht begreifen, und
wünschen, wir schaffen also nur so Hohes oder so Niedriges, als wir uns als Begriff
angeeignet haben während all der Lebensläufe, die hinter uns liegen.

Doch nicht allein in dies.em Sinne beeinflussen wir unser Leben so, daß der
Plan, den wir ausgearbeitet haben, uns zu der Stellung der Sterne geboren werden
läßt, die diesen Plan begünstigen; nein, selbst diesen so von uns selbst angelegten
Plan können wir während des Lebens modifizieren. Um dieses zu vermögen, genügt
aber nicht allein eine erhaltene Warnung, es gehört besonders dazu, daß wir die
Ursachen kennen, die wir zwar selber hervorgebracht haben, aber oft
uns unbewußt sind. Kennen wir die Ursache irgend eines Unglücks oder einer
Krankheit so können wir Abhülfe schaffen, indem wir das Gegenteil tun. So können
z. B. Krankheiten, die durch Ausschweifungen hervorgebracht wurden, geheilt werden
durch eine ganz veränderte Lebensweise; Unglück, das gehässige Gesinnungen uns
bereiten, kann stark abgeschwächt werden durch Liebesgedanken. So ergibt es sich denn
deutlich, daß Frau Schewitsch die Astrologie nicht widerspricht und beide Wahrheit
bringen. A. von Ulrich.

Aufruf!

Ein deutscher Schriftsteller, Anhänger der okkulten Weltanschauung, ist unverschuldet
samt Familie in bitterste Not geraten. Mit 2000 Mark wäre seine Existenz zu
retten. Es hat sich nun in hochherziger Weise ein deutscher Kaufmann gefunden, der
bereits 500 Mark zu diesem Zweck gezeichnet hat, so daß nur mehr weitere 1500 Mark
zur Hülfeleistung nötig wären. Da es sich in diesem Falle wirklich um die Rettung
eines würdigen, arbeitsamen Mannes handelt, so tritt die Schriftleitung dieses Blattes an
den begüterten Teil des Leserkreises unseres »Zentral-Blattes für Okkultismus« mit der


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