Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
4.1910/11
Seite: 578
(PDF, 173 MB)
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buntes Spiel im Dunklen treiben oder wie Kometen, die langsam durch
die Luft ziehen. Niemals ist es gelungen, diese Lichterscheinungen nachzuahmen
; sie unterscheiden sich von dem elektrischen Licht, von Magnesium-
licht und dem Leuchten der phosphoreszierenden Körper. Durch die
Mediumschaft der Mlle. Tomczyk gelang es nun dem Dr. Ochorowicz,
medianime Lichter unmittelbar auf photographische Platten wirken zu
lassen. Die Quelle dieses Lichtes ist sonderbar genug: Das Medium behauptete
nämlich, daß die »kleine Stasia« vor der Platte, welche auf
dem Boden zu Füßen des Mediums lag, kniete und ihre Hände rieb ...
»bei jeder Reibung leuchtet ein Licht auf!« Bei der Entwicklung der
Platten zeigte es sich, daß das medianime Licht genügend stark war, um
gute Radiographieen zu erzeugen. Im Laufe der Experimente ergab sich
sogar die Wirkung eines unsichtbaren Lichtes, ein aktinisches
Phänomen, das bis dahin unbekannt war.

Als ein weiteres Ergebnis dieser Forschungen fand Dr. Ochorowicz
die von ihm sog. »starren Strahlen«, eine Exteriorisation des im
Körper des Mediums gebildeten »Stromes«. Das Wesen des »Stromes«
ist schwer zu beschreiben. Dr. Ochorowicz sagt: »Er ist eine Summe
von Empfindungen, welche den Rücken, die Arme und Hände ergreifen
und ganz besonders die Fingerspitzen«. Der Strom tritt ein, wenn das
Medium seine Hände vor sich hin hält, um ein nahes oder bestimmtes
Phänomen zu erzeugen. Es ist ein Zustand, der sich mehr oder weniger
einem Monoideismus nähert. »Es muß«, sagt Dr. O., »das Medium sozusagen
besessen sein — wissentlich oder unwissentlich — von dem
Wunsche, irgend eine Wirkung zu erzielen«. Der Wille des Mediums
spielt also eine große Rolle hierbei; dennoch ist der phychophysische
Prozeß zur Bildung des Stromes zum größten Teil unbewußt und automatisch
. Prädisposition des Mediums ist Grundbedingung. »Nicht jeder,
der will«, sagt Dr. Ochorowicz, »wird Medium und es ist ganz unrichtig
zu denken, daß z. B. der »Strom«, welcher sich so stark bei den guten
Medien für physikalische Wirkungen zeigt, bei jedem, wenn auch in
schwächerem Grade, vorhanden sein müsse. Er existiert gar nicht bei
den hypnotisierbaren Medien untergeordneter Art und es wäre gut, sich
von der schematischen Auffassung über die Einheit des Nervensystems,
welches der Hypnotismus auf immer umgestoßen hat, loszureißen.«

Die Bildung des »Stromes« ist von Prickeln in den Fingerspitzen,
von einem Schauder, der über den Körper zieht, auch von kongestiven
Symptomen begleitet. Bei übermäßiger Produktion treten Paralysen und
Konvulsionen etc. auf. »Es wäre unklug, in solchen Fällen die gewöhnlichen
Arzneimittel anzuwenden. Der Hypnotismus allein kann diese
Zustände ändern, deren verhältnismäßige Schwere zeigt, daß die äußerste
Vorsicht bei Studien dieser Art empfohlen werden muß.«

Dieser Strom exteriorisiert sich, wie schon angedeutet, in Form von
»starren Strahlen« und in Form von »Xx Strahlen (Bezeichnung ist


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