Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
4.1910/11
Seite: 619
(PDF, 173 MB)
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dann erfolgreich die astrologische Diagnostik anwenden, wenn man ihn
soweit kennt, um darauf eine Beurteilung begründen zu können. Es ist
auch erforderlich, daß der Astrologe einen ausgesprochenen psychologischen
Sinn besitzt, Kombinationsvermögen und vor allem Intuition.

Unter diesen Bedingungen aber ergeben sich aus dieser Diagnose
die nützlichsten Erkenntnisse. Sie wird an Tiefe und Umfang wohl von
keiner anderen Methode übertroffen.

3. Für sich selbst vermag jeder auf einfache Weise die Ebenen zu
bestimmen, auf denen sich sein Leben am intensivsten bewegt.

Wenn er sich beobachtet, welche Interessen seine stärksten sind,
so erkennt er daraus auch, welche Gestirnstrahlungen ihn am meisten
beeinflussen. Denn nur auf den gleichen Ebenen, auf denen sich sein
seelisches und geistiges Innenleben abspielt, vermögen die Sterne ihre
Kraft an ihm zu äußern. Ohne Empfänglichkeit keine Wirkung.

In einem späteren Abschnitt wird sich zeigen, welchen hohen Gewinn
der Selbstastrologe aus dem eigenen Horoskop für die Vervollkommnung
seiner Persönlichkeit zu ziehen vermag, indem er die
günstigen Aspekte nutzt und die ungünstigen Wirkungen paralysiert.

4. Es ist am vorteilhaftesten, die Ergebnisse des Horoskops durch
die gesamte Physiognostik zu ergänzen und zu vertiefen. Denn Chiro-
mantik und Phrenologie z. B. bergen in sich ebensoviel von »Vererbung«
wie von siderischer Prädisposition.

Es mag wohl der Fall sein, daß der Berufsastrologe, der das Wahrsagen
der Zukunft zum Gewerbe macht, ganz energisch gegen solche
Sätze protestieren wird. E« findet darin seine hauptsächlichste (unbewußte
) Rechtfertigung, daß er eben vornehmlich für ein Durchschnittspublikum
arbeitet. Höher über oder tiefer unter diesem Niveau würde
seine Kunst kläglich versagen.

Aber wer sich freie wissenschaftliche Forschung zum Ziel gesetzt
hat, darf solche Rücksichten nicht kennen. Hat uns die Beobachtung
zu solchen Resultaten geführt, so obliegt uns die Pflicht, dies ehrlich zu
sagen, und wäre es auch nur, um andere zu subtilen Studien über diese
Streitfragen anzuregen. Nach unserer Anschauung und Ueberzeugung
ist die ethische Höhe des Nativen mit den bisherigen Mitteln der Horo-
skopie nicht feststellbar. Gelingt es aber einem Astrologen der Zukunft
— der allerdings nur aus der Esoterik hervorgehen könnte —, den
»archimedischen Punkt der Divination« zu finden, dann beginnt mit dieser
Entdeckung für die Geburtsastrologie in Wahrheit die Epoche, wo sie
eine den Grundlagen der Experimentalphysik ebenbürtige Operationsbasis
besitzt.

Da die astrologische Diagnose, insbesondere für fremde Personen,
derart nach Qualität und Intensität schwankt, so folgt daraus, daß man
mit astrologischen Prophezeiungen vorsichtig und zurückhaltend sein soll.
Einen Verbündeten in dieser Anschauung über die Prognostik aus dem


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