Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
4.1910/11
Seite: 620
(PDF, 173 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1910/0626
Horoskop besitzen wir in dem schon öfter genannten Pariser Gelehrten
Flambart*). Und über die Relativität der Konstellationswirkungen finden
wir in dem in vieler Hinsicht mit Recht geschätzten Werke »Light of
Egypt«, (deutsch als »Hermetische Lehrbriefe, das Licht Aegyptens« erschienen
) auf Seite 218 den Passus: »Sich über die Entwicklungsstufe,
auf der jemand steht, (aus dem Horoskop) ein sicheres Urteil zu
bilden, ist für die große Mehrzahl eine sehr schwierige Angelegenheit.
Das können nur die ermitteln und verstehen, bei denen die inneren Sinne
der Seele soweit entwickelt sind, daß sie die Gabe der spirituellen Per-
zeption im Sehen oder Fühlen besitzen. Darum ist der vollkommene
Astrologe der vollkommene Mensche

So ist über die Lesung eines fremden Horoskops zu urteilen.

Es ist nach unseren Ausführungen aber vielleicht nicht unangebracht
darauf hinzuweisen, daß unsere Schlußsätze weder den Wert der astrologischen
Diagnose herabsetzen — sie sollen nur korrigierend wirken —,
noch auch irgend eine Handhabe für die Negierung des Gestirneinflusses
überhaupt bieten. Im letzten Jahrhundert waren die Aerzte nahe daran,
sich einem wissenschaftlichen Nihilismus zu ergeben, da sie die Wahrnehmung
machten, daß dasselbe Heilmittel bei einem Kranken vorzüglich
wirkte, bei einem anderen an der gleichen Krankheit leidenden ganz
wirkungslos blieb, einem dritten aber äußerst schädlich war: sie verstanden
eben nicht die Kunst zu individualisieren.

Winke zur Lesung des Horoskops.

Nicht jeder Beliebige kann ein guter Ausleger sein, sondern die
Divination ist eine Kunst und will ebensogut angeboren sein, wie etwa
dichterische Begabung Es ist zu einer wirklich tiefen Divination erforderlich
, daß der Astrologe ein hohes Maß von Intuition besitzt; soll
ihm das Horoskop mehr sagen als — häufig noch dazu ungewisse —
Aeußerlichkeiten, so muß er genügende Sammlung besitzen, um über
ein Nativitätsbild zu meditieren. Dann erst beginnt es zu ihm zu sprechen.

Das eigentlich Richtige also wäre ein synthetischer Vorgang. Doch
ist zu diesem eine gründliche, tiefe Kenntnis des Wesens und der Wirkungsweise
aller himmlischen Kräfte erforderlich, man müßte die okkulte
Physik des Kosmos vollständig beherrschen. Das ist viel verlangt! Nur
ein Adept besitzt dieses Wissen, und kein Lehrgang wäre fähig, es genügend
darzustellen, denn man muß diese Tatsachen geistig erlebt haben,
um sie zu verstehen.

Wir wollen nur eine kleine, flüchtige Skizze entwerfen, um mit ihr
anzudeuten, wie diese synthetische Methode zu verstehen ist.

Vorausschicken müssen wir, daß der Divinator nie unterlassen
darf, auf das Milieu des Nativen Rücksicht zu nehmen, da er auf diesem

*) Vgl. »Preuves et bases de PAstrologie scientifique«, Seite 9.


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