Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
4.1910/11
Seite: 622
(PDF, 173 MB)
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dann beginnt er im Horoskop unmittelbar zu sehen; die Zwischen-
denkglieder fallen aus, seine Divination enthält nur mehr zwei Momente:
das Erblicken der Konfigurationen und die Erkenntnis ihrer Wirkungen.
Hier arbeitet dann nicht mehr der Intellekt, sondern die reine Intuition.
Und soweit muß es ein echter Astrologe bringen.

Es gelten aber auch hier alle die Vorbehalte, die wir im vorhergehenden
Abschnitt über die Grundlagen der Divination festgestellt haben.

Wir wollen der Entwicklung unserer Methode noch die Mahnung
vorausschicken, nie einzelne Aspekte herauszugreifen und diesen eine
absolute Wirkung zuzuschreiben Jeder Einzelaspekt erhält erst seine
entsprechende Modifikation durch seine Einfügung ins Ganze. Wir wiesen
schon darauf hin, daß es verfehlt ist, einen Aspekt als absolut »gut«,
einen anderen als absolut »schlecht« aufzufassen. Besonders die allgemeine
Bezeichnung gewisser Winkelstellungen der Gestirne als »schlechte«
Aspekte kann sehr irre führen. Erinnern wir uns an das Beispiel der
Schauspielerin mit 1x cP Q oder betrachten wir im Horoskop Napoleons
die Oppositionsstellung des CD (cP) und des 6 (□) zum um davor
bewahrt zu bleiben, erniedrigende Wirkungen dieser Aspekte von vornherein
für jedes Individuum anzunehmen. Gerade eine Opposition erzeugt
oft die grandiosesten Wirkungen. Was uns als das einzige konstante
Charakteristikum der »guten« und der »schlechten« Aspekte erschienen
ist, ist Folgendes: die guten Aspekte wirken harmonisch,
ausgleichend zwischen den Kraftstrahlungen der betreffenden Planeten,
ob nun auf hoher oder auf niedriger Ebene; es müssen deren Wirkungen
also, wenn auch ausgeglichen, so dennoch keineswegs hoch und gut
sein. Der schlechte Aspekt nach der herkömmlichen Bezeichnung wirkt
disharmonisch, widerstreitend in sich selbst. Es sind Kräfte, die
sich befehden und miteinander um die Herrschaft ringen.

So kann also ein A zwischen zwei von anderer Seite übel bestrahlten
(»erzürnten«) Planeten nichts »gutes« wirken — obwohl an
und für sich der harmonischste Aspekt —, sondern er bestärkt einzig
und allein die beiden Missetäter in ihrer sonstigen Kraftwirkung.

Als ein Beispiel dafür glauben wir wohl die Nativität der unglücklichen
Marie Antoinette betrachten zu dürfen. Anderseits zeigen
die Nativitäten von Byron, Napoleon, Ludwig XIV., Friedrich dem Großen
so eminente cPcP und □□, daß sie nach den gangbaren Regeln eigentlich
recht armselige Geschöpfe und nicht Helden der Menschheit hätten
werden sollen.

Diese disharmonischen Aspekte haben eben für sie als mächtiger
Ansporn zu Taten und Kämpfen gewirkt, als Stimulans, das sie keinen
Augenblick auf dem weichen Pfühle des Philisters ruhen und sich wohlfühlen
Heß, sondern sie rastlos aufpeitschte zu welthistorischen Taten.

Daß sie selbst sich glücklich und behaglich dabei gefühlt hatten,


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