Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
4.1910/11
Seite: 629
(PDF, 173 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1910/0635
Ich schenkte dem Katzenbild keine Beachtung mehr und es mochte schon 1 Jahr
dort hängen, als es mir in einer Winternacht — ich schrieb zu später Zeit noch einen
Brief an meinem Arbeitstische — plötzlich vorkam, als sei ich nicht allein im Zimmer.
Ich hatte die unheimliche Empfindung, es schleiche etwas fremdes an mich heran.
Ich sah auf und meine Blicke trafen die Augen der Katze. Von jetzt an schienen ihre
Augen mich feindlich zu verfolgen und ich war voll Haß gegen sie, und das Traurigste
dabei war, daß ich fühlte, wie sie stärker war als ich; ihre Blicke schienen langsam jede
Lebenskraft aus mir zu saugen, meine Oedanken zu absorbieren. Aber doch wollte
ich sie nicht vom Nagel nehmen, ich schämte mich meiner Schwäche.

Da sagte eines Tages mein Vater: »Ich begreife nicht, wie Du die Katze immer
noch im Zimmer haben magst, auf mich macht sie immer noch einen dämonischen
Eindruck«. »Wenn das so ist, tue ich sie weg,« entgegnete ich, froh einen Grund zu
haben, den unseligen Bann zu lösen.

Nun kannte ich einen Herrn, der war ein lustiger Lebemann, dabei Jäger und
großer Tierfreund. Er hatte sein Haus neu herrichten lassen. »Hier habe ich ein
Bild für Ihren Hausgang,« sagte ich, natürlich ohne ihm etwas von der Wirkung des
Bildes mitzuteilen. Er dankte freundlichst und hing es in den Hausgang. Nach einem
halben Jahre wurde er ohne äußere Beweggründe trübsinnig und tat sich den
Tod an.

Unser erster Gedanke war: die Alexanderkatze!

Ein Verwandter des Verstorbenen nahm die Katze zu sich; nach einigen Monaten
wurde er tot im Bette gefunden; ob durch fremde Hand oder durch eigene, blieb
ein Rätsel.

Was aus dem Katzenbild weiter geworden, weiß ich nicht.«

Ein Unglücksdiamant. Wie das Amsterdamer Handelsblad aus Kreisen der
Diamantindustrie erfährt, ist der berühmte oder berüchtigte Hope-Diamant, der in den
letzten Wochen im Besitz eines französischen Juweliers war, Eigentum von Edward
Beale McLean, dem Schwiegersohn des Bergwerkskönigs Walsh, geworden, der ihn
seiner Frau zum Geschenk gemacht hat. Hoffentlich ist diese Dame nicht abergläubisch,
denn sonst würde sie dieses Kleinod, an das sich so manche blutige Erinnerungen
knüpfen — es ist im Besitz der verstoßenen Madame de Montespan, von Marie Antoi-
nette und der ermordeten Favoritin von Abdul Hamid gewesen — sicher verschmäht
haben. Dieser Diamant wurde von dem französischen Reisenden Tavernier nach
Europa gebracht und an Ludwig XIV. verkauft. Er wog damals II272 Karat, wurde
während der französischen Revolution aus dem Schatz der Kronjuwelen gestohlen und
kam erst nach 40 Jahren wieder zum Vorschein. Sein Gewicht betrug aber nunmehr
nur noch 68 Karat, man hatte ihn gespalten, und die fehlenden 44 Va Karat befanden
sich 1874 unter den Kronjuwelen des Herzogtums Braunschweig. Im Jahre 1830 wurde
der Stein durch Henry Thomas Hope — er heißt seit dieser Zeit der Hope-Diamant —
von einem Londoner Juwelier für 18000 Pf. St. erworben, 1901 verkaufte ihn Hopes
Enkel an einen amerikanischen Händler, von da kam er nach Rußland und wurde vom
Fürsten Kanitowski erstanden, der ihn einer Schauspielerin zum Tragen lieh; letztere
wurde vom Fürsten auf der Bühne erschossen, er selbst fiel durch eine revolutionäre
Kugel. Der Stein wurde dann in Paris im Auftrag des Sultans Abdul Hamid für
80000 Pf. St. für dessen Favoritin gekauft. Infolge der türkischen Revolution wanderte
der Diamant wieder gen Westen, war zuerst in London, dann in Paris, wo er 1909
für 18000 Pf. St. losgeschlagen wurde. Der neue Besitzer, Habile, kam in einem
Schiffbruch bei Singapur um und man glaubte, daß mit ihm auch der Stein verloren
gegangen sei. Dem war aber nicht so, der Stein war in Frankreich geblieben
und ging dann in den Besitz der Juweliersfirma Castier über, die ihn an McLean verkauft
hat. Der Glaube an unglückbringende edle Steine ist alt, hat sich aber bis auf
unsere Zeit erhalten.


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