Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
4.1910/11
Seite: 643
(PDF, 173 MB)
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riß (Silhouette) erkannte. In diesem Moment stellte ich fest, daß sein
materieller Körper keine Empfindung mehr zeigte, außer zwischen diesem und
dem Astralkörper, nach welch letzterem das Maximum der Empfindungsfähigkeit
vollständig verpflanzt war. Mit anderen Worten, der materielle
Körper war unempfindlich und der leuchtende Astralkörper war empfindlich
. Es gab Stellen, die weniger empfindlich und nicht leuchtend
genug waren, um von dem Subjekt gesehen zu werden; diese bildeten
die Verbindung zwischen dem Astral- und dem materiellen Körper, der
mit mir sprach.

Am 28. April 1892 bat ich M. X . . . . seinen Astralkörper den
Platz wechseln zu lassen; es gelang nicht, aber er konnte seinen Astralarm
ausstrecken und seine Astralhand in meine Hand legen. Er fühlte
den Händedruck und war erstaunt, daß ich den seinigen nicht fühlte.
Darauf sagte ich ihm, die Spitze des Ringfingers der rechten Astralhand
auf eine große Nadel zu legen, welche ich hinhielt, bis er einen Stich
empfände; er tat es und fühlte den Stich der Nadel. Ich ging nun zu
anderen Beobachtungen über. Zehn Minuten später war M. X ... völlig
wach, und da er gewöhnlich völlig vergaß, was während seines Schlafes
vorgegangen war, plauderte er mit einigen Familienmitgliedern über ganz
andere Dinge. Da zog er den Handschuh von der rechten Hand und
betrachtete aufmerksam die Spitze des Ringfingers. Ich fragte ihn, was
er habe. Er antwortete mir, daß er ein Gefühl empfinde, wie wenn er
einen Stich erhalten hätte, und als er mit dem Daumennagel drückte,
kamen einige Tropfen Blut genau aus der Stelle, an welcher er den
Finger auf die Nadel gelegt hatte. Ich erklärte ihm die Sache und er
untersuchte, ob sein Handschuh nicht durchbohrt sei; natürlich konnte
er nichts sehen.*)

Das Experiment ist völlig klar; es kann kein Zweifel über die
Tatsache sein. Es ist richtig, daß man annehmen könnte, das Austreten
von Blut sei auf eine Autosuggestion M. X . . ., der glaubte gestochen
zu sein, zurückzuführen. Allein bei dieser Hypothese ist das Phänomen
sehr ungewöhnlich, denn es handelt sich hier nicht um ein subkutanes
Stigma, sondern um eine tatsächliche Verletzung der Haut. Ein anderes

*) D r. E n c a u s s e hat einen analogen Fall im Spitale der Charite gezeigt.
Marguerite, eine seiner Versuchspersonen, litt heftig an einer Geschwulst im Mund.
Nachdem er sie in tiefen hypnotischen Schlaf yersetzt und ihre Sensibilität exteriorisiert
hatte, machte er mit dem Messer einen Schnitt ins Leere, an der Stelle des Mundes,
da wo er die erste Schicht, also das Maximum der Empfindung, vermutete. Fünf Minuten
später war das Subjekt wieder erwacht, ohne irgend eine Erinnerung von dem, was
vorgefallen war, zu besitzen. Als sie die Treppe hinaufstieg, um wieder in ihren Saal
zurückzukehren, brach plötzlich der Abszeß auf, und da er noch nicht vollständig gebildet
war, so kam Blut aus demselben. Am nächsten Tag war die Geschwulst geheilt. Bei
Tatsachen dieser Art ist die Zeit interessant, welche zwischen der Wirkung auf das
Astrale und der Reaktion auf das Physische verläuft. Wie man sieht, bedarf es nur
einiger Minuten hierzu im Falle einer Verwundung.

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