Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
4.1910/11
Seite: 687
(PDF, 173 MB)
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schnell bewegt, zurückwichen. Sie war über zwei Meter lang. Wir hoben gleichzeitig
unsere Karabiner, um sie zu töten, aber eine Frau namens J. F. rief uns zu:
„Schießt nicht, ich werde sie umbringen." Sie näherte sich dem Baum bis auf
ungefähr vier Meter und richtete ihren Blick auf das Reptil, welches mit offenem
Rachen unbeweglich blieb. In weniger als einer Minute fiel die
Schlange herunter und war tot.

Auf ähnliche Weise wurde eine Giftschlange von ungefähr drei Meter Länge,
eine Culebra Beveta, die sich zwischen den Dachsparren meiner Wohnung
aufhielt, getötet. Ich rief die J. F. herbei, sie trat in das Gemach ein, gab einen
Pfiff, die Schlange senkte den Kopf, öffnete den Rachen und fiel nach einigen Minuten
tot herunter. Die Frau ist ungebildet, aber ihr Ruf der beste." (La Verdad.)

Dazu bemerkt Herr Dr. Franz Hartmann in seinen „Neuen Lotusblüten":
Aus diesen Beispielen, denen noch ähnliche beigefügt werden könnten, geht hervor,
daß die Seelenkräfte eines Menschen ihre eigene Art der Entwicklung haben und
diese nicht von der Schulung des Intellekts abhängig ist. Auch kann ein Mensch
in einer früheren Inkarnation sich diese Willenskräfte angeeignet haben und sie in
diesem Leben ausüben, ohne sich ihres Herkommens bewußt zu sein. Sie sind eine
angeborene, natürliche Begabung und ein solcher Mensch ist ein Magier
, wenn er es auch nicht weiß."

Nicht ohne Absicht dürfte Dr. Franz Hartmann unter diesen Artikel folgendes
Zitat aus den Werken des Mystikers v. Eckartshausen gesetzt haben:

„Die Kenntnis der Wirkungen des ewigen Lichtes der Gottheit in den Geschöpfen
ist die Wissenschaft der Magie. Die Empfängnis dieses Lichtes oder ihr
Übergang von dem Verstand in den Willen befähigt zur Ausübung der Magie.
Ist der Wille rein, so verwandelt sich das Licht in geistige Wärme; ist der Wille
unrein, so ist der Übergang ein vorübergehendes Feuer, welches verwüstet und
zerstört. Es gibt nur einen einzigen Weg zur Weisheit, nämlich die geistige Liebe,
abgesondert von der Liebe zum Weltlichen und von der Liebe zum „Selbst".

Wahrträume sind den Anhängern der materialistischen Weltanschauung ein
Dorn im Auge. Es mag ja Wahrträume geben, für welche sich noch eine Erklärung
durch Telepathie finden läßt, abSr es gibt zweifellos auch Wahrträume, welche sich
eben nur dadurch erklären lassen, daß unser transzendentales Subjekt, der innere
Mensch oder die menschliche Seele, wie man sich populär ausdrückt, die Fähigkeit
des räumlichen und zeitlichen Fernsehens oder Hellsehens
besitzt. Wir wollen uns erlauben, nachfolgend einige Beispiele hierfür
anzuführen. Der „Gaulois" brachte nachstehenden historischen Wahrtraum:
„Im Jahre 1720 herrschte im Orient eine ungewöhnlich starke Pestepidemie. Da
träumte eines Nachts dem spanischen Vizekönige von Sardinien, durch seine Schuld
sei die Krankheit auf die Insel gelangt und richte dort große Verheerungen an.
Als nun am andern Tag* der Rheder eines Schiffes die Erlaubnis für dieses erbat,
in den Hafen von Cagliari einzulaufen, gedachte der Vizekönig seines Traumes und
verweigerte die Erlaubnis. Umsonst waren alle Bitten des Rheders, umsonst die
Vermittlung angesehener Personen; ohne einen Grund für seine Weigerung anzugeben
, beharrte der Vizekönig bei ihr und erklärte dem Murren des Volkes gegenüber
, er werde auf das Schiff schießen lassen, wenn es seinem Verbote trotzen
sollte. Der Kapitän Chataud, so wird sein Name angegeben, war gezwungen, nach
Marseille weiterzufahren. Und dorthin brachte sein Schiff eben die
Pest! Die Sardinier aber waren höchst erstaunt über die
merkwürdige Klugheit des Vizekönigs, die sie vor der entsetzlichen
Krankheit bewahrt hatte."

Einen merkwürdigen Wahrtraum erzählt die „Revue Suisse" nach privaten
Aufzeichnungen des Herrn Stephan de Grellet. Die Aufzeichnungen, die aus dem


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