Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
4.1910/11
Seite: 704
(PDF, 173 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1910/0710
daß dieselbe Kraft ihrer Unwiderlegbarkeit viele zu eigenem Denken und Forschen
anregen wird. Der Hypnotismus war die erste okkulte Tatsache, welche, wenn auch
nach vielen Kämpfen, von Seite der Wissenschaft anerkannt werden mußte. Nun ist
die Telepathie auf dem Siegeszuge begriffen und Abhandlungen, wie die eben besprochene
, müssen dazu beitragen, daß die Zahl der überzeugten Forscher, daß es
eine Telepathie gibt, von Tag zu Tag wächst. Herr Robert Sigerus hat damit dem
ganzen Okkultismus einen großen Dienst erwiesen und zugleich ein Beispiel gegeben,
wie okkulte Probleme behandelt werden sollen, um dieselben zum Gemeingut aller wahr*
haftig Gebildeten zu machen. Es ist mir leider wegen Raummangel unmöglich, detai-
lierter auf diese Arbeit einzugehen ; es genügt wohl, wenn ich erwähne, daß mir die
Lektüre derselben einen wirklichen Genuß bereitet hat und ich ehrlich sagen kann,
selbst der belesene und erfahrene Okkultist wird daraus viele Anregung schöpfen, da
ein überaus interessantes und wichtiges historisches als auch sachliches Material darin
zweckentsprechend verarbeitet wurde. G. W. Surya.

Justinus Kerner und die Seherin von Prevorst. Von Dr. phil. Carl du Prel.
Mit einem Porträt J. Kerners und Zeichnungen aus dem Skizzenbuche von
Gabriel Max. Verlag von Max Altmann, Leipzig. Preis 1 Mk.

Dieses Heftchen wird den Freunden Carl du Preis, dessen Werke gegenwärtig
in dem rührigen Verlage des »Zentralblattes f.Okkultismus« in neuer Auflage erscheinen, willkommen
sein. Zwar enthält es in der Hauptsache die biographische Einleitung Kerners
und der Fr. Hauffe, die Carl du Prel seiner Neuausgabe der »Seherin von Prevorst <
voranstellte, so wie sie im Drucke der Reklarnschen Universalbibliothek bekannt geworden
ist. Aber wer auch diese Ausgabe besitzen sollte, mag sich getrost das vorliegende
Büchlein zulegen, denn es enthält 7 Gedichte Kerners, die seine Weltanschauung
sehr treffend charakterisieren und doch wenig bekannt sind. Vor allem aber
enthält es eine photographische Aufnahme Kerners aus dem Jahre 1860, eine Porträtskizze
K.'s von der Meisterhand des bekannten Gabriel Max, eine Skizze von Kerners
Grabe, vom Grabe der Seherin, eine Silhouette der Friederike Hauffe aus ihrem
17. Lebensjahre, eine Skizze aus ihrer letzten Zeit mit ihrer Unterschrift 25 Tage vor
ihrem Tode und zuletzt ein hübsches Bild, das sie so zeigt, »wie sie in ihren besten
Stunden an warmen Tagen in Kerners Garten umherzuwandeln pflegte«. Dazu sei noch
bemerkt, daß am Schlüsse des Heftes eine Übersicht über Kerners Schriften übersinnlichen
Inhalts gegeben ist, und damit sei es nochmals allen Freunden Kerners und
du Preis wärmstens empfohlen. Arthur Grobe-Wutischky.

Wahr oder Wahn ? Von L. Günther -Schwerin. Preis broch. 2.50 M., geb. 3.50 M.
Verlagsbuchhandlung Heinrich Staadt, Wiesbaden.

Der wohlbekannte Landschaftsmaler, dessen liebenswürdiges Erzählertalent in
Freundeskreisen schon immer dankbar gewürdigt wurde, gibt uns hier eine Reihe
seltsam dämonischer Skizzen aus jenen mystischen Grenzgebieten der menschlichen
Erkenntnis, in die der Spiritismus so kühn einzudringen wagte, während die Wissenschaft
hier noch ihre Grenzpfähle errichtete. Einiges übersteigt in diesen Erzählungen
an grausenhafter Phantastik alles Denkbare, anderes flattert nur hinüber in eine weit
entlegne, aber nicht unmögliche Zukunft, ähnlich wie bei Jules Vernes naturwissenschaftlichen
Utopien. Man muß starke Nerven haben, will man etwa die Geschichten
Abends hintereinander lesen. Stücke wie »Die Ohrfeige«, »Dr. Balthasar«, besonders
aber »Der Hobelspan« kommen dem Schauerlichsten gleich, das Edgar Poe oder seine
heute vielfach auftretenden deutschen Nachfolger, Karl Hans Strobl voran, geschaffen
haben, während dagegen die Geschichte »Sühne« eher an E. Th. A. Hoffmanns Gespensterromantik
angrenzt, auch mehr noch als die anderen das Stoffliche durch das
künstlerische Stimmungselement überwindet. Jedenfalls werden diese Erzählungen mit
ihrer starken Suggestionskraft überall die Leser sich erobern.


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