Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
4.1910/11
Seite: 756
(PDF, 173 MB)
Bibliographische Information
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756 —

des Vortrages wird das Bild, das in einem großen Gestell beweglich angebracht ist,
auch oftmals nach rückwärts gedreht, um die völlige Verdunklung des Zimmers
hervorzuheben. Man merkt dann ganz deutlich, wie der Lichtschimmer vom
Bilde allein ausgeht und sich mit diesem fortbewegt. Mittels starker Linsen
sind bei langer Exponierung Photographien aufgenommen worden, zu denen das
Bild sich selber leuchtete. Diese Photographien finden reißenden Absatz bei allen
jenen, die das rätselvolle Heilandsbild gesehen; mit ungläubigem Lächeln betreten
sie den schwarzverhängten Raum — mit kaum verhehlter Erregung
verlassen sie ihn. Der „Chicago Herold" sagt über das Bild: „Die Farbe
ist analysiert worden und zeigt kein Atom irgendwelcher lichtausstrahlender
Chemikalien. Sie trotzt anscheinend allen Gesetzen der Chemie. Licht ist vorhanden
— aber keine Wärme, kein Geruch, kein Vaporisieren — keine der
charakteristischen Eigenschaften der lichtspendenden Chemikalien." Dieses Bild,
das schon Millionen von Menschen erstaunt und bewegt hat und bis heute ein ungelöstes
Rätsel darstellt, nimmt langsam seinen Weg über das Erdenrund. Sein
Eigentümer, ein amerikanischer Millionär, weiht das Reinergebnis der zahllosen
Ausstellungen wohltätigen Zwecken." —

Dieser Bericht machte die Runde durch alle Zeitungen des Kontinents. Interessant
, aber auch matt ist der Erklärungsversuch, den ein Frl. Helene
von Karwin im „Neuen Wiener Tageblatt" (vom 3. April 1911), welcher Zeitung
wir den eben zitierten Artikel entnahmen, zu geben versucht. Frl. v. Karwin,
die Berichterstatterin des „Neuen Wiener Tageblattes", schließt ihre persönlichen
Eindrücke vom Besuche des rätselhaften Bildes wie folgt: „Ich möchte noch eine
kleine Bemerkung hinzufügen, welche vielleicht hilft, den so vielfach angestaunten
Wechsel der Intensität des Leuchtens im Bilde aufzuklären. Als ich noch außerhalb
des dunklen Raumes auf Einlaß wartend stand, bemerkte ich, daß der Mann
an der verhängten Tür dem Vortrage drinnen von Zeit zu Zeit mit größter
Spannung folgte — obwohl er denselben doch nachgerade auswendig wissen
muß — und daß er plötzlich, nach einem vorsichtigen Blick in den dunklen Saal,
den Vorhang wiederholt und rasch auf- und abzog. „Es ist so heiß drinnen!"
meinte er, meinen mißtrauischen Blick bemerkend. Das Bild stand dem Eingange
genau gegenüber, so daß beim Heben des Vorhanges das Leuchten der Farben entschieden
geschwächt werden mußte."

Gewiß, das Leuchten der Farben des Bildes kann durch die soeben geschilderte
Manipulation mit dem Vorhang geschwächt werden, allein dadurch kann
die Leuchtkraft des Bildes selbst keineswegs erklärt werden. Wenn die Sonne
aufgeht, verschwinden alle Sterne am,Himmel, aber die Sonne ist nicht die
Ursache des Leuchtens sämtlicher Sterne! — Wir müssen also Frl.
v. Karwin schon um eine unumstößliche Erklärung bitten; der großen Menge
der Leser einer Tageszeitung, die oberflächlich urteilt, mag solch ein Versuch
einer Erklärung ja genügen — unseren Lesern aber sicherlich nicht. Hoffentlich
kommt das rätselhafte Bild nun bald nach Deutschland, wo es sicherlich großes
Aufsehen erregen wird. Wir sind dann auf die Erklärungen der deutschen
Professoren neugierig. (Die S c h r i f 11 e i t u n g.)

Okkulte Medizin. Die Schriftleitung wurde zur Veröffentlichung des nachstehenden
Briefes von Seite eines Abonnenten unseres Blattes ermächtigt und glaubt
damit manchem Leser einen praktischen Wink geben zu können.

Sehr geehrter Herr!
Ich schrieb Ihnen vor nicht langer Zeit, daß ich auf Grund des Artikels von
Karl Wachtelborn: „Magnetische Fernwirkungen" im Juliheft 1910 des
Zentralblattes für Okkultismus praktische Versuche über Wundheilungen ver-
mitteltst Einlegen der Verbände in Kupfervitriollösungen gemacht habe, und bin


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